LIESEGANG/WHITE - Visual Surveillance Of Extremities
Mehr über Liesegang/White
- Genre:
- Heavy Rock
- Label:
- Escape Music / Germusica
- Release:
- 07.03.2005
- Prayer For The Dying
- Snake Eyes
- Last Temptation
- Worlds Collide
- New Addiction
- Vivaldi (Instr.)
- The Gathering
- Lost Horizons
- The Ballad Of Bible John
- Black Winter
- Old Father Time (Instr.)
Über Doogie WHITE´s Gesangsleistung zu diskutieren, hieße Stöffche (hessisch für Apfelwein) nach Frankfurt zu importieren! Neben RITCHI BLACKMOREs "Stranger In Us All"-Scheibe sind als weitere Stationen noch YNGWIE MALMSTEEN und CORNERSTONE, ein Sideprojekt von Steen Mogensen (ROYAL HUNT), zu nennen. Gitarrist Bill LIESEGANG war u. a. für ROD STEWART und JOHN WETTON tätig.
Herausgekommen ist bei dieser Zusammenarbeit ein knackiges Heavy-Rock-Scheibchen, das für beide Parteien die ideale Plattform bietet, um ihre Stärken voll auszuleben. Während Mr. WHITE gesangstechnisch top ist, zockt sich Herr LIESEGANG die Seele aus dem Leib. Positiv ist dabei, dass die Songs im Vordergrund stehen und nicht, wie bei den letzten Alben von MALMSTEEN, zum schmückenden Beiwerk verkommen.
Gehen die beiden ersten Stücke Richtung MALMSTEEN, so kommt bei 'Snake Eyes' ein richtig fettes Riff à la ALICE IN CHAINS/BLACK SABBATH zum Einsatz! Am coolsten ist dabei die Kinderstimme, die ´ne geniale Melodyline beisteuert, was Erinnerungen an 'Be Aggressive' von FAITH NO MOREs-Klassiker "Angel Dust" aufkommen lässt. Das Gitarrenspiel orientiert sich, vor allem in den Soloparts, an MALMSTEEN, Ritchie Blackmore (RAINBOW, DEEP PURPLE) und AXEL RUDI PELL. Apropos PELL: Die Ballade 'Worlds Collide' hätte sich auch auf einem seiner Alben befinden können. Mich persönlich erinnert das Stück sehr stark an BLACK SABBATHs 'Feels Good To Me' vom "Tyr"-Album. 'New Addiction' ist ebenfalls ein Highlight auf der CD. Da stimmt wirklich alles: Das coole Bassintro, die sich langsam steigernde Spannung und zu guter Letzt das orientalisch anmutende Gitarrensolo. Wenn wir schon beim Gitarrenspiel sind: Natürlich kann Bill LIESEGANG es sich nicht verkneifen, zwei Instrumentalstücke beizusteuern. Neben 'Vivaldi', das die Vertonung des Sommers von Vivaldis "Vier Jahreszeiten" darstellt, ist noch 'Old Father Time' zu nennen, das an die ruhigen Stücke von STEVE VAIs "Passion And Warfare" erinnert. Sowohl die Midtemponummer 'The Gathering' als auch der schnelle Rocker 'Lost Horizons' zählen zu den Ausfällen. Dümpelt der erstgenannte Song vor sich hin und erinnert dabei an ein nie endendes Intro, so kann man die zweite Nummer der Kategorie "Uptempo-Rocker vom schwedischen Pavarotti" unterordnen. 'The Ballad Of Bible John' ist da zum Glück von einem ganz anderen Kaliber, geht es doch in Richtung 'New Addiction' und kann dabei mit einem sehr "dreckigen" Riff glänzen. Zu guter Letzt wäre da noch 'Black Winter' zu nennen, das eine DIO-Schlagseite hat und Erinnerungen an "Lock Up The Wolves"-Zeiten weckt.
Fazit: Neben Licht birgt das Album auch einiges an Schatten. Fans von RAINBOW, AXEL RUDI PELL und MALMSTEEN können sich zumindest die Anspieltipps mal reinziehen.
Anspieltipps: Last Temptation, Worlds Collide, New Addiction
- Redakteur:
- Tolga Karabagli