LIGHTHOUSE PROJECT - Gift
Mehr über Lighthouse Project
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Combat Rock Industry / Broken Silence
- Release:
- 12.10.2007
- Made Up Words
- All Mine
- Breather
- Damage Check
- I See Dead People
- Spoken Word
- Navigate By Heart
- Fathers Day
- Stepping Aside
- Shoreline
- To Find A Home
Parallel zu ihren Landsmännern von ENDSTAND melden sich auch die New-School-Recken vom LIGHTHOUSE PROJECT wieder mit einem neuen Album zurück und präsentieren dabei einmal mehr den gesamten Variantenreichtum des modernen Hardcores. Mit Elementen der klassischen amerikanischen Schule ebenso vertraut wie mit dem Repertoire der einstigen Szene-Ikonen THE REFUSED, lässt die Band es auf ihrem Zweitlingswerk "Gift" ordentlich knarzen und reißt in knappen 26 Minuten ein unheimlich zielstrebiges, dennoch recht vielseitiges Album herunter, welches zwischen erhöhtem Aggressionspegel und markanten Tempovariationen allgemein noch sehr viel Luft zum Experimentieren lässt. Und diesen nutzten die Finnen auf "Gift" auch stets, um ihre durchschnittlich zwei Minuten langen Songs ins Chaos und zurück zu stürzen.
Entschlossen und vor allem flott prügelt das LIGHTHOUSE PROJECT Nummern wie 'All Mine' und 'Damage Check' durch die Boxen, legt dabei einen ziemlich rockigen Groove an den Tag, verschließt sich indes aber auch nicht dezenten Post-Core-Ingredienzen. Ein Stück wie 'Spoken Word' greift hingegen auf einen fast schon ZEPPELIN-artigen Seventies-Rock-Gitarrenfundus zurück, dies jedoch schön eingebettet in ein dynamisches Hardcore-Korsett. Aber auch Freunde der etwas straighteren Kompositionen des DILLINGER ESCAPE PLANs und selbst Verehrer von MASTODON werden an massiven Brechern wie 'Navigate By Heart' und 'Stepping Aside' ihre helle Freude haben, zumal es sich bei diesen durchweg brutalen Songs um deutlich mehr handelt als Reißbrett-Mucke.
Ihre Vielschichtigkeit in allen Ehren, mangelt es der Band allerdings ein wenig an einer klaren Linie. Die Inhalte wuchern teils recht weit über die Grenzen des Genres hinaus und machen die Erschließung des Gesamtwerks mitunter zu einem schwierigen Unterfangen. Gerade die wechselnden stilistischen Inhalte machen es dem Hörer zur Mitte der Platte hin nicht sonderlich leicht. Jedoch sind die Songs unabhängig betrachtet einfach zu stark, um unter diesem Umstand in irgendeiner Form zu leiden. In diesem Sinne sei selbst die unverschämt kurze Spielzeit verziehen, da dieser raue musikalische Derwisch einen auf kurz oder lang nicht mehr loslässt. Mit ihrer bisweilen unkonventionellen Mischung aus brachialen New-School-Sounds sind die Finnen ähnlich wie ihre oben angeführten Label-Kollegen auf dem richtigen Weg. Dementsprechend sollten treue Fans des zeitgenössischen Hardcores sich schon einmal auf zwei Events vorbereiten: den Release-Termin von "Gift" sowie die anschließende Tour mit den Kumpels von ENDSTAND. Lohnend ist definitiv beides!
Anspieltipps: Damage Check, Spoken Word, Stepping Aside
- Redakteur:
- Björn Backes