LOST IN GREY - The Waste Land
Mehr über Lost In Grey
- Genre:
- Symphonic Metal / Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Reaper Entertainment
- Release:
- 11.01.2019
- The Waste Land
- Expectations
- Unohdukseen Katoaa
- 1992
- Far Beyond And Further
- Wolves Among Men
- Prelude For Emptiness
- Drifting In The Universe
Symphonic Metal mal anders: Ein ziemlich spannendes Musical!
Einen solch direkten Einstieg erlebt man im Symphonic-Metal-Metier selten - doch die Finnen von LOST IN GREY wollen auf ihrem neuen Release absolut keine Zeit vertrödeln und nehmen bereits in den ersten Momenten von "The Waste Land" mächtig Schwung auf, um die Konkurrenzsituation zu heimischen Kollegen wie SONATA ARCTICA sofort zu forcieren. Doch im weiteren Verlauf der neuen Scheibe offenbart LOST IN GREY viele weitere Nuancen, die das Album und auch die Band zur universellen Waffe im melodischen Power-Metal-Sektor machen. Bombastische Kompositionen wechseln sich mit feinen Female-Fronted-Arien ab, theatralische Parts führen manchmal zu geradezu Musical-affinen Strukturen, und wenn es zur Abwechslung balladesk wird, stopfen die Finnen ihre Songs nicht mit Schmalz und Pathos zu, sondern bleiben angenehm bodenständig - genau so wünschen wir uns das auch!
Beim Songwriting setzt die Truppe unterdessen auf abwechslungsreiche Arrangements und den Faktor Unberechenbarkeit, der vor allem auf der Zielgeraden noch einmal ausgiebig gepflegt wird. Da hört man zwischen opulenten, melodischen Passagen auch schon mal eine etwas aggressivere Note, wird von symphonischen Strukturen eingeholt und mit einer Dramaturgie konfrontiert, die durchaus ihren Reiz hat, weil sie eben nicht bloß von den voluminösen Klängen aufgezeichnet wird, sondern tatsächlich etwas tiefgreifender ist und die Symbiose aus bombastischem Metal und theatralischer Klassik sehr gut auf den Punkt bringt.
Natürlich ließe sich an mancher Stelle immer noch behaupten, LOST IN GREY würde nicht viel anders machen als die Kollegen von EPICA und Co., und zum Teil mag das auch stimmen. Nichtsdestotrotz steckt "The Waste Land" voller positiver Überraschungen und vieler ansprechender Melodic-Metal-Sequenzen, die sich erfolgreich gegen Schema F wenden, sicherlich ab und an Vertrautes liefern, unterm Strich aber trotzdem für ein eigenes Hörerlebnis sorgen. Nicht nur für die Symphonic-Gemeinde ist "The Waste Land" daher ein absolut empfehlenswerter Langdreher, den man im Wechsel zur letzten AVANTASIA-Platte immer mal wieder auflegen wird.
Anspieltipps: The Waste Land, Wolves Among Men
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes