LUCIFER WAS - The Crown Of Creation
Mehr über Lucifer Was
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Record Heaven/Transubstans Records
- Release:
- 24.09.2010
- Wonder (The Storyteller's Corner)
- Three Hammers (The Big Ideas Thrown About)
- Unformed And Void (Before The Beginning)
- By A White Lace (Creations Are Bubbling)
- Beggar's Bowl (A New World Of Hopes And Possibilities)
- Rising Sun (A Day In The Life With Freedom And Temptations)
- Try Me (The Bad Conscience - Asking For Forgiveness)
- The Crown Of Creation (Must Admit And Acknowledge)
- Moments (Hanging Around And Looking Back)
- Bethanian Theme (The Spiralling Tunnel)
- Burning Beautiful Flowers (The Change From Forms To Soul)
- Cabris Sans Cornes (The Goat Has No Horns. It Must Be A Lamb?)
- When The Phoenix Flies Away (Further Onwards To The Great Unknown)
- Into The Blue (Summary Of A Life)
- Three Hammers Plus (Now, Put The Work Down And Rest Some...)
Zwei "Phasen" nahezu gleicher Länge um den Titelsong herum gruppiert: Das riecht nach einem klassischen Konzeptalbum. <br /> <br />
Und tatsächlich, 'From Before The Beginning And Into The Living Life' und 'The Final Things To Come / Eschatology' kreisen um Schöpfungsmythisches, wie auch die Untertitel der einzelnen Songs andeuten. Wobei es fraglich ist, ob man hier überhaupt von einzelnen Songs sprechen kann. Ein groß angelegtes, unheimlich episches Album haben LUCIFER WAS & KRISTIANSAND SYMPHONY ORCHESTRA nämlich mit "The Crown Of Creation" geschaffen. Alles greift darauf äußerst harmonisch ineinander: Der an den 1970er-Jahren orientierte Progrock der Band mit seinem warmen Grundcharakter; die üppigen, orchestralen Arrangements, die vornehmlich auf Streicher und Flöte setzen; der ebenso eingängige wie pathetische, gemessen voranschreitende Gesang mit Musicalcharakter; die starken und stets flüssigen Melodien, die vom bisweilen anschwellenden Bombast zu keinem Zeitpunkt erdrückt werden; die gelegentlichen, bluesig hardrockenden Gitarrenläufe, die sich hier ebenso dezent ins Gesamtwerk einfügen wie neoklassische Elemente in romantische Orchester-Pop-Passagen.
Hier und da glimmern Vergleichsmöglichkeiten kurz im Ansatz auf (frühere LUCIFER WAS, KLAATU, RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW, BLACK WIDOW, COVEN, WISHBONE ASH, IRON MAIDEN, THE ALAN PARSONS PROJECT, DEEP PURPLE, QUEEN, PHIDEAUX, ...), doch letztlich ist LUCIFER WAS & KRISTIANSAND SYMPHONY ORCHESTRA mit "The Crown Of Creation" etwas Neues, Eigenständiges gelungen, das ich so noch nicht gehört habe, auch wenn es fest in der musikalischen Progressive-Rock-Ästhetik der 1970er-Jahre verwurzelt ist.
Mit ein Grund für das gelungene Verschmelzen von Rockband und Orchester dürfte sein, dass man hier erkannt hat, wo man besser keine weiteren Töne hinsetzt, um die Stücke atmen zu lassen, wo es kein durchgängiges Schlagwerk braucht und wo es besser in den Hintergrund gemischt wird. Zudem hat man als Hörer nie das Gefühl, dass hier zwei Kollektive miteinander wetteiferten oder gar gegeneinander anspielen. Überhaupt hört man kein Ringen um Superlative, sondern eine übergeordnete Komposition, die beinahe so ausbalanciert wie ein Filmscore daherkommt, sich dabei jedoch weitaus mehr Freiheiten nimmt. Auch die Gesangsstimmen, die männliche wie die seltener zu hörende weibliche, passen sehr gut sowohl zueinander als auch einzeln in die melodramatisch unterfütterten Arrangements auf "The Crown Of Creation". Für Prog-Nostalgiker mit Hang zum großen Gefühl dürfte das ein Hochgenuss sein.
Anspieltipps: Wonder, By A White Lace, Bethanian Theme, When The Phoenix Flies Away.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Eike Schmitz