LUNAR SPELLS - Demise Of Heaven
Mehr über Lunar Spells
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Northern Silence Productions
- Release:
- 09.09.2022
- Nocturnal Flames Above The Sacred Trinity
- Drowning in Sulphurous Blood
- Aversion to Theurgy
- Ejaculate the Masses of Holiness
- Damnation of the Heavenly Sun
- Ceremonial Oath of Sanctified Profanation
Absolut empfehlenswerter Black Metal aus Griechenland!
LUNAR SPELLS kann man auf jeden Fall nicht nachsagen, sie seien nicht aktiv. Veröffentlichungen kamen in den letzten zwei Jahren und diesem konstant. Zunächst eine EP und nun zwei Langspieler. Auf der EP war der Sound dabei noch sehr, sehr roh (man höre sich nur mal das Schlagzeug, insbesondere die Toms an). Diese Rohheit ist aber nicht mit der von Bands aus dem sogennanten "War Black Metal" zu vergleichen, denn hier hält sich das noch in Grenzen.
Wie sich oft zeigt, lohnt es sich, gerade bei Bands aus den schwarzen Gefilden, die Herkunft anzuschauen, die oft, aber nicht immer, Aufschluss über den jeweiligen Klang geben kann. Die Zaubersprüche des Mondes kommen dabei aus Griechenland und so liegt ein Vergleich zu Bands wie ROTTING CHRIST, NECROMANTIA und VARATHRON nahe, wobei die thrashige und oft rockige Note dieser Bands hier nicht implementiert wird. Als ähnlich klingend wird von der Band beispielsweise THE TRUE WEREWOLF und DROWNING THE LIGHT genannt. Einflüsse sind aber zweifelsohne auch die skandinavischen Bands der Neunziger. So hört man hier und dort auch DARKTHRONE-Anklänge und Melodien schwedischer Prägung in manchen Riffs.
Die Griechen bewegen sich dabei meistens im Up-Tempo, nur ein paar wenige Passagen sind etwas langsamer geraten, ohne dabei in Black/Doom-Bereiche abzudriften. Des weiteren findet auch das Keyboard seinen Einsatz, wird aber nicht übermäßig verwendet. So "fehlt" es in manchen Tracks komplett.
Diese Tracks bewegen sich zwischen vier und sechs Minuten und kommen insgesamt auf knapp eine Dreiviertelstunde. Los geht es also mit 'Nocturnal Flames Above The Sacred Trinity'. Zunächst kann man ein circa einminütiges Intro hören, das sich immer weiter zuspitzt und in das erste Geflimmer-Riff-Gewitter mündet. "Geflimmer" ist auch das erste Wort, woran man bei so manch einem DARKTHRONE-Album denkt. Dramatische Melodien, hohe Schlagzahlen und ein Keyboard, das den ein oder anderen Spannungsbogen veredelt, hat der Track zu bieten. Hierauf folgt dann mein Highlight des Albums. Eingeleitet durch ein kurzes und eher langsames Intro entfaltet 'Drowning In Sulphurous Blood' danach Melodien, die nicht von dieser Welt sind. Wobei doch. Mich erinnert das Hauptriff an irgendein Kirchenlied aus dem russisch-orthodoxen Bereich, möglicherweise auch griechisch-orthodox. "Sakral" wäre hier auf jeden Fall das richtige Wort. Bei 'Aversion In Theurgy' und 'Ejaculate The Masses' wird direkt in Medias Res gegangen und beid bieten tolle Schrabbel-Melodien. Letzter Track kann sogar mit einigen Breaks und Tempowechseln aufwarten. Mit einem wunderbaren Break ist auch 'Damnation Of The Heavenly Sun' ausgestattet, das wie auch Track 2 im Midtempo anfängt und durch einen Tempowechsel an Fahrt aufnimmt.
Der Rausschmeißer kann dann nochmal, wie jeder Track, mit tollen Melodien und einem gewissen Grad an Dramatik überzeugen und lässt keine Fragen offen.
"Demise Of Heaven" ist wahrlich kein vertracktes Album und komplex ist es in keinem Fall. Die Band hat sich eher auf eine simple, aber effektive Version, die viel Atmosphäre bringt, besonnen und zieht dies über Albumlänge auch durch. Die Songs gehen direkt ins Ohr. Manchen könnten diese natürlich beim vierten bis fünften Durchlauf auch schon wieder zu langweilig sein. Ich für meinen Teil erfreue mich darüber hinaus immer wieder an diesen tollen Melodien und dem sakral-kalten und mystisch-einnehmenden Ambiente.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen