LUPARA - Lupara
Mehr über Lupara
- Genre:
- Death Rock
- Label:
- Crash Musik
- Release:
- 18.05.2007
- Four Leaves At War
- No Pity On The Ants
- As The Darkness Surrounds
- Now Your Suffering Ends
- Today Is A Good Day To Die
- Killing The Fool
- Ashes In Your Mouth
- Silencing The Angels
- Deepest Of Wounds
- Blood Of The Uncut
- Reflections That Bleed
Neulich erzählte mir ein Freund, er habe sich unlängst bei einer Partie Fußball auf der Konsole gegen einen Kollegen dermaßen aufgeregt, dass er fast einen Stuhl in den Plasmafernseher geworfen hätte. Zu exakt dieser Art von Emotion haben LUPARA mit ihrem jenseits des großen Teiches bereits seit 2006 erhältlichen selbstbetitelten Full-Length-Debüt den Soundtrack geschrieben.
"Lupara" ist vertonter Wutanfall. Asoziales Rumgebrülle, fieses, ultratiefes Gegrunze und sägende Gitarren zermartern die Großhirnrinde wie ein Schrotflintenschuss aus kürzester Distanz. Tatsächlich bezeichnet "Lupara" (wörtlich: Wolfstöter) im Mafia-Jargon eine beidseitig abgesägte doppelläufige Shotgun, mit der man seinem Gegenüber mit einer Salve den halben Oberkörper wegblasen könnte.
Klingt bis jetzt also alles nach einer gut knallenden, aber eben stereotypen stumpfen Death-Metal-Scheiblette, die den Gehörgang genauso schnell verlässt, wie sie sich eingefräst hat. Allerdings bescheinigen Musiker von SLIPKNOT über HATEBREED bis OBITUARY der Truppe großes Talent und loben "Lupara" in höchsten Tönen - und das sicher nicht zu Unrecht. Wer sich den Silberling einmal aufmerksam am Stück anhört, wird feststellen, dass die schiere Menge an Tempowechseln von schleppenden Parts über Midtempo bis hin zu Highspeed-Gebolze für dieses Genre eine Besonderheit darstellt, wobei sich die Jungs scheinbar überall gleichermaßen zuhause fühlen. Der vertonte Tobsuchtsanfall kommt in Wellen daher, brandet wie die Nordsee gegen häßliche alte Kaimauern an, türmt sich auf, erreicht mörderisches Tempo und grollt für einen Moment ab, um wenige Sekunden später schon wieder anzuschwellen.
Ganz nebenbei bemerkt sind die Soli des Stromgitarrenduos Jeremy Wagner/Tom Brandner auch nicht von schlechten Eltern. Freunde guten Death Metals, denen purer Traditionalismus nicht genügt, aber die auch nicht gleich zur Göteborg-Fraktion übersiedeln wollen, bekommen von LUPARA jedenfalls ordentlich den Hintern versohlt. Sollte man von dieser Schlachtplatte noch ein einzelnes Stück Fleisch hervorheben wollen, ist man beim Opener 'Four Leaves At War' wie auch beim anschließenden 'No Pity On The Ants' gleich an der richtigen Adresse. Wer bis hierhin noch die Füße still halten konnte, schleudert spätestens beim Ohrwurm 'As The Darkness Surrounds' mit einem heiseren "From your deathbed flies will rise!!!" das Sitzmöbel in Richtung Flatscreen.
Anspieltipps: Four Leaves At War, No Pity On The Ants, As The Darkness Surrounds
- Redakteur:
- Thomas van der Laan