MACHINE HEAD - Elegies (DVD)
Mehr über Machine Head
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Roadrunner Records
- Release:
- 07.10.2005
- Intro
- Imperium
- Seasons Wither
- Old
- Bulldozer
- Days Turn Blue To Gray
- The Blood, The Sweat, The Tears
- Ten Ton Hammer
- The Burning Red
- In The presence Of My Enemies
- Take My Scars
- Descend The Shades Of Night
- Davidian
- Block
Als ich vor kurzem an anderer Stelle ein Interview mit Rober Flynn zu den Roadrunner-Allstar-Sessions geführt habe, sagte mir der MACHINE HEAD-Sänger, dass die neue DVD seiner Band nach dem SLIPKNOT-Meisterwerk "Disasterpieces" die zweitbeste Metal-DVD aller Zeiten werden würde. Nun, zu solchen Aussagen kann man natürlich stehen, wie man will, aber wenn man lediglich die Qualität der aufgenommenen Sequenzen in Betracht zieht, dann zielen MACHINE HEAD mit "Elegies" tatsächlich in eine solche Richtung. Aber mit Referenzwerken von DREAM THEATER, AC/DC und Co. im Hinterkopf, kann ich das Teil dennoch nicht unter die Top-3 einordnen. So viel dazu!
"Elegies" ist aber auf jeden Fall ein ziemlich geiler Silberling geworden. Alleine das hier vorgestellte Live-Konzert aus der Londoner Brixton Academy (vom 5.12.2004) ist sowas von geil, dass einem immer wieder die Kinnlade heruntergeht. Wer MACHINE HEAD auf ihrer letzten Tournee live erlebt hat, wird sicher wissen, in welcher Form sich die Band zu dieser Zeit befand, und genau dies bekommt man in der rund 90-minütigen Show dann auch zu sehen. Natürlich beherbergt die Setlist jetzt keine großen Überraschungen - im Gegenteil, genau solche (zum Beispiel die immer sehr beliebten Coversongs am Ende des Sets) hat man komplett ausgespart - aber alle Highlights der Historie dieser Modern-Thrash-Institution sind natürlich vertreten.
Wenn nach dem majestätischen Intro die ersten Noten von 'Imperium' gespielt werden und die Brixton Academy auf einen Schlag in einen Hexenkesel verwandelt wird, folgt sofort der erste Anflug einer Gänsehaut, und ein solcher wird in der Folgezeit auch immer wieder auftauchen. Mit Brechern wie 'Seasons Wither' und 'Old' hat man die Fans direkt im Sturm erobert, und diese kommen Flynns Aufforderung, einen fetten Circlepit zu starten, auch ohne zu zögern nach. Infolgedessen bricht bei den nächsten Nummern auch ordentlich der Punk los, bevor sich dann bei 'The Blood, The Sweat, The Tears' die Lage ein wenig beruhigt hat und die Fans lieber mitsingen wollen. 'Ten Ton Hammer' und 'Take My Scars' sind weitere Stimmungsgaranten, die zwischendurch von den beiden Balladen 'The Burning Red' und 'Descend The Shades Of Night' abgelöst werden. Hier zeigt sich dann auch der hohe Maßstab dieser Show. Der Sänger ist nämlich so sehr motiviert, dass er bei diesen Nummern die beste Performance, die ich hier je erleben durfte, abliefert. Und da ich die Band seit Erscheinen des letzten Albums jetzt schon siebenmal gesehen habe, denke ich, dass ich mir die Behauptung anmaßen darf, dass MACHINE HEAD exakt den Höhepunkt ihrer letzten Tournee für diese Aufnahmen abgepasst haben. Nie war die Band besser als hier in London.
Mit 'Davidian' setzt man schließlich dann den Schlusspunkt eines erstklassigen Konzertes und eine gottgleiche Performance. Mich hat das Ganze so sehr beeindruckt, dass ich die DVD sofort nochmal angeschmissen habe!
Man kann das Konzert übrigens in zwei Varianten anschauen - einmal als reine Live-Aufnahme, und einmal als Movie-Version mit kurzen Zwischensequenzen aus dem Backstage-Bereich sowie einigen Impressionen und Bildern von Fans, die die Band zu ihrem Leben gemacht haben. Sieht man mal davon ab, dass Robb Flynn in Sachen Pathos ein wenig dick aufträgt, wenn er über die Liebe zu seinen Anhängern spricht, ist gerade die letztere Sequenz zu empfehlen, wohingegen derjenige, der einfach nur den direkten Punch möchte, sich besser für die Live-only-Version entscheiden sollte.
Abgesehen hiervon hat die DVD aber auch noch einiges an Extramaterial zu bieten. So gibt es Videoclips zu den letzten beiden ausgekoppelten Songs 'Days Turn Blue To Gray' und 'Imperium' mit kurzem individuellem Making-of, ein ziemlich ausführliches Interview mit der gesamten Band, bei dem auch das Umfeld zu Wort kommt, dann noch zusätzliche Aufnahmen aus dem "Behind The Scenes"-Bereich und ein sehr tief gehendes Making-of zur letzten Studioplatte.
Geil, fett, genial - bei dieser DVD fallen mir wirklich nur Superlative ein, und ich kann den Herrn Flynn auch gut verstehen, wenn er begeistert und euphorisch über die erste DVD der Bandgeschichte redet. "Elegies" ist ein Muss für MACHINE HEAD-Fans und in diesem Genre tatsächlich eine Art Referenz. Zum ersten Mal lässt sich die Band etwas exklusiver in die Karten sehen, und gleichzeitig fühlte man sich der Band als Fan nie so sehr verbunden wie nach dem Betrachten dieses Meisterwerks. Fans, tut euch selber einen großen Gefallen und investiert euer Geld in "Elegies", dann fällt die Wartezeit auf das nächste Album wieder sehr, sehr leicht! Prrrroooosssssstttt!
- Redakteur:
- Björn Backes