MADSEN - Lichtjahre
Mehr über Madsen
- Genre:
- Indie
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Arising Empire / Nuclear Blast / Warner
- Release:
- 15.06.2018
- Wenn es einfach passt
- Rückenwind
- Sommerferien
- Mein erstes Lied
- Keine
- Wenn alles zerbricht
- Ich tanze mit mir allein
- Lichtjahre
- Ein paar Runden
- Athlet
- Kapitän
- Wird sie mich sehen
- Wo mal Wüste war
Ist das lahm!
Ich bin mir nicht sicher, wann ich zum letzten Mal ein so stark vorprogrammiertes, gekünsteltes Album gehört habe wie den neuen Langdreher aus dem Hause MADSEN. Die hiesigen Indies, die einst noch in einem Atemzug mit TOCOTRONIC und weiteren Vertretern der neuen deutschen Intelligenz genannt wurden, haben inzwischen ein erschreckend lahmes Radio-Niveau erreicht, das sich einerseits in den schrecklich zahmen Popsongs widerspiegelt, andererseits aber auch in den durch und durch naiv wirkenden Texten zu finden ist, die in Kombination mit den auf massenkompatibel getrimmten Melodien fast schon lachhaft sind. Aber vermutlich sind solche Reaktionen auch nur ein gewissr Selbstschutz, weil man einfach nicht glauben mag, dass eine einst so erfolgreiche Indie/Punk-Combo heute mit solch aufgeblasenen Kompositionen daherkommt.
Die neue Platte ist in der Tat "Lichtjahre" davon entfernt, locker-flockig zu unterhalten. Die verkrampft dargestellten Emotionen zeigen keine Wirkung, die melodischen Parts wwerden wiederum mit so viel Pathos getränkt, dass auch hier kein Aufbäumen möglich ist, die einzigen echten Rocksongs ('Keine', 'Athlet') kauft man der Band im Gesamtkontext auch nicht mehr ab, und wenn man sich dann auch noch bewusst scharfsinnig auf die Reimschemata bzw. die eigentlich sinnentleerte Symbolik in den Texten stürzt, vergeht einem endgültig die Lust.
MADSEN gehörte mal zu den wichtigeren Bands einer aufstrebenden Welle deutscher Independent-Künstler. Wenn man sich nun "Lichtjahre" anhört, fragt man sich ernsthaft, was nur mit dieser Truppe passiert ist. Doch scheinbar war die Forderung nach mehr Airplaay in den Gedanken der Musiker stärker ausgeprägt als jeder künstlerische Anspruch. Das Resultat: Ein Album zum Vergessen!
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes