MANOS - Genocide
Mehr über Manos
- Genre:
- Thrash/Death/Hardcore-Metal
- Label:
- Morbid Records
- Release:
- 25.05.2007
- Intro
- Genocide
- Parasites
- Wrath
- Path Of Sorrow
- Stop The Politness (Part 1)
- Stop The Meter Maid (Part 2)
- Believe In Visions
- Wild Boar's Dance
- Violent Brains
- Fire And Pain
- Frust
- Outro
- Terror Irradiates Terror (Bonus, 1988)
- Metal Invade (Bonus, 1988)
- Video Track
Die vielleicht dienstälteste Brutalo-Band aus der ehemaligen DDR - MANOS -, die nunmehr seit zwanzig Jahren unter diese Namen firmiert, hat vor kurzem ihr neues Werk namens "Genocide" in trockene Tücher gebracht.
Tja, wie soll man MANOS soundmäßig verorten? Spielerisch zockt das Trio meist rohen, ursprünglichen Thrash, baut aber gelegentlich auch Hardcore- oder Death-Metal-Elemente ein. Sänger und Gitarrist Andrew growlt und bellt ziemlich tief. In gerade einmal 34 Minuten fräsen sich die Herrschaften durch sage und schreibe sechszehn Songs! Dass da kaum Platz für Gitarrensoli und Spielereien bleibt, dürfte klar sein, oder? Von daher werden Fans technischen Thrashs mit "Genocide" fast nichts anfangen können.
Der Titeltrack schreddert gehörig durch die Botanik und ist ein ganz guter Plattmacher geworden. Eben urspünglicher Thrash Metal mit sägenden Riffs und ordentlich verzerrtem Bass. Noch eine Ecke brutaler kommt dann 'Believe In Visions' daher. Gut anschnallen, Leute...! Bei 'Path Of Sorrow' hält man das Tempo ebenfalls hoch. 'Stop The Politeness' (Part 1) geht eher in die Hardcore-Richtung und offenbart einige überraschende Speed-Eruptionen. Musikalisch erinnert dieser Titel an S.O.D. zu Zeiten ihres bahnbrechenden Debüts "Speak English Or Die" (1985). Auch einen musikalisch nicht zu unterschätzenden 'Spaß'-Track haben MANOS mit 'Wild Boar's Dance' am Start. Hier hat man durchaus schräge Rhythmus-Muster eingebaut. Es gibt im Mittelteil eine fiese Blastbeat-Attacke mit ins Mikro gerülpsten Wortfetzen (die wahrscheinlich keinen Sinn machen) zu "bestaunen". Am Ende des Titels folgt ein Schweine-ähnliches Grunzen.
Mit 'Fire And Brain' huldigt man frühesten SEPULTURA-Tagen. Dieser Titel ginge glatt als verschollene Aufnahme des ultrabrutalen Debüts der Brasilianer - "Morbid Visions" (1986)- durch. Auch hier gibt's wieder Windstärke Zehn. Sehr cool gemacht, dieser Quasi-Tribut! Als Ausklang des regulären Teils dieser Scheibe dürfen wir noch andächtig einem klasse gespielten, gezupften Gitarrenoutro lauschen, das ich nach dem Geschredder der vorangegangenen Titel nie und nimmer von MANOS erwartet hätte. Als Bonus hat die Band noch zwei uralte Tracks aus dem Jahr 1988 als Draufgabe eingepackt und einen knapp achtminütigen Videotrack mit Live-Schnipseln und ähnlichem Kram gibt es auch zu sehen. Die Produktion ist übrigens durchaus retro, knallt aber gut.
Zwischendrin bietet "Genocide" einige unspektakuläre Tracks, die gerade einmal Durchschnittsniveau erreichen. Da auch die erwähnten Titel sich leider mit zunehmender Hördauer merklich abnutzen, kann ich "Genocide" nur eingefleischten Frickel-Gegnern empfehlen. Kurzfazit: "Genocide" klingt brutal, kurzweilig, besitzt aber leider auch eine relativ kurze Halbwertszeit.
Anspieltipps: Fire And Brain, Genocide, Stop The Politness
- Redakteur:
- Martin Loga