MANOWAR - Gods Of War Live
Mehr über Manowar
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Magic Circle Music / SPV
- Release:
- 06.07.2007
- Manowar
- Call To Arms
- Gloves Of Metal
- Each Dawn I Die
- Holy War
- Mountains
- The Oath
- Secret Of Steel
- Son Of William's Tale
- The Gods Made Heavy Metal
- Die For Metal
- Kings Of Metal
- Warriors Of The World United
- Black Wind, Fire And Steel
- The Blood Of Odin
- The Sons Of Odin
- Glory Majesty Unity
- Gods Of War
- Army Of The Dead 2
- Odin
- Hymn Of The Immortal Warrior
- The Crown And The Ring
- Gods Of War [Video]
Lendenschurze anziehen und die Fäuste über dem Kopf kreuzen! Unsere Lieblingsbarbaren reiten wieder. Anfang des Jahres bekamen MANOWAR reichlich Kloppe für ihr aktuelles Studioalbum "Gods Of War", ein Konzeptalbum über den germanischen Göttervater Odin, das vor lauter orchestralen Vorspielen, gesprochenen Texten und Überleitungen kaum noch Platz für Metalsongs hatte. Nun schieben sie mit "Gods Of War Live" ziemlich zeitnah ihr drittes Livealbum nach, vielleicht, um die letzte Veröffentlichung ein wenig vergessen zu machen.
Was man MANOWAR aber unbedingt zugute halten muss, ist ihre Qualität als Liveband. Zum einen schaffen sie es immer wieder, die Fans mitzureißen, zum anderen gehören sie nicht zu jenen Gruppen, bei denen 80 bis 90 Prozent der Setlist immer gleich sind. So bietet auch die erste CD der "Gods Of War Live" neben einigen Klassikern etliche Titel, die auf beiden bisherigen Livealben nicht vertreten waren. Den Anfang macht traditionsgemäß die Bandhymne 'Manowar'. Doch bald folgen mehrere Stücke aus den Jahren 1983 bis 1987, die hier ihre Premiere auf Live-CD haben. Gerade die mächtigen Darbietungen von epischen Stücken wie 'Gloves Of Metal' und 'Secret Of Steel' von der "Into Glory Ride" (1983) sowie 'Each Dawn I Die' von der "Hail To England" (1984) zeigen, dass MANOWAR auch ohne klassische Instrumente seinerzeit dem Geist der Musik ihres Idols RICHARD WAGNER näher waren als heute. Höhepunkt der Platte dürfte aber die überirdische Version von 'Mountains' sein. Hier wird einem wieder bewusst, was für ein großartiger und vielseitiger Sänger Eric Adams doch ist und dass Joey deMaio neben Steve Harris von IRON MAIDEN zu den eigenständigsten Bassisten im Heavy Metal zählt. Neben diesen großen dramatischen Werken wurden aber auch noch die schnelleren und härteren Klopper 'Holy War' und 'The Oath' ausgegraben. Mit 'Son Of William's Tale' gibt es das unvermeidliche Bass-Solo, so dass Joey de Pommes n' Maio sagen kann: "Aber ich habe den längsten - also den längsten Solopart im Konzert." Die Schlussphase bringt dann druckvolle und eingängigere Stücke, bei denen das Publikum ordentlich zum Schwitzen und Mitsingen gebracht wird, etwa 'Warriors Of The World United' vom vorletzten Album und natürlich Klassiker wie 'Kings Of Metal' und ein überdehntes 'Black Wind, Fire And Steel' zum Abschluss. Allein schon diese erste CD rechtfertigt den Kauf von "Gods Of War Live".
Die zweite CD demonstriert den Umschlag von True Metal zu True Hörspiel. Auf jeden Fall beweisen MANOWAR hier wieder Trueness bis zur Unbelehrbarkeit. Silberling zwei enthält nämlich die zweite Hälfte von "Gods Of War" am Stück und steigt dabei denkbar ungünstig mit dem gesprochenen 'The Blood Of Odin' ein. Es folgen noch anderthalb gesprochene Texte, und schwupp, kaum sind wir bei Track vier, gibt's auch schon das erste richtige Lied. Au weia! Je nachdem, was MANOWAR und ihre Wikingerkomparsen auf der Bühne für eine Show abgezogen haben, mag das ja im Konzert funktioniert haben, aber so was bringt man doch nicht auf CD. Aber wenn man dann zur Sache kommt, zeigen Stücke wie 'Gods Of War', 'Odin' oder die 'Hymn Of The Immortal Warriors', was im letzten Album eigentlich stecken könnte, wenn man sich nicht dermaßen verzettelt hätte.
Allvater Odin ist ja bekanntlich einäugig, seitdem er die Runen entdeckte. Nachdem er dieses Livealbum mit einer guten und einer drögen Scheibe gehört hat, ist er möglicherweise auch einohrig.
Anspieltipps: Mountains; Secret Of Steel; Black Wind, Fire And Steel; Gods Of War
- Redakteur:
- Stefan Kayser