MANOWAR - Warriors Of The World
Mehr über Manowar
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 27.05.2002
- Call To Arms
- Fight For Freedom
- Nessum Dorma
- Valhalla
- Swords In The Wind
- An American Trilogy
- The March
- Warriors Of The World Unite
- Hand Of Doom
- House Of Death
- Fight Until We Die
MANOWAR - die Kings Of Metal – präsentieren ihr neustes Studio-Album, nämlich „Warriors Of The World“. Einmal mehr hegen die vier Amis ihren Wunsch, alle Metal(l)er dieser Erde zu vereinen, aber so pathetisch der Titel klingen mag, sowenig werden MANOWAR es schaffen, ihr Ziel durchzusetzen – zumindest nicht mit diesem Album!
Gleich vorneweg als Erklärung, bevor sich dieser oder jene beinharte True-Metalist auf die nietenbesetzten Bikerboots getreten fühlt, ich spreche hier von der von einer der innovativsten Bands, die der Heavy Metal je hervorgebracht hat; von einer der meistgeliebten, aber auch meistgehassten Bands der Welt – von einer Band, die trotz aller Klischees den Metal wie keine andere geprägt und geformt hat. Von einer Band, die zu meinen Alltime Faves gehört!
Nun denn, wohlan ans neueste Werk der True-Metal Kings, das da lautet:
„Brothers everywhere, raise your hands into the air –
We’re warriors, warriors of the world!”
(Chorus aus “Warriors Of The World Unite”)
„Warriors Of The World“, soll, so Mastermind Joey DeMaio, den Metal neu definieren und in ein neues Jahrtausend (da isses aber noch verdammt lang hin, mein Lieber *g*) führen. Nun kennt man ja die Sprüche des Vier (Sechs- und Acht-)saiters und weiß im allgemeinen, dass dahinter eine gehörige Portion Ironie steckt, aber diesmal scheinen es mir ein paar Gramm zuviel des Guten zu sein.
Insgesamt vier knallharte und MANOWAR-typische Songs zieren das Werk, die so ziemlich alles enthalten, was der wahre Metal-Fan benötigt. Doublebass-Gewitter nach Art des Hauses, schlichtweg geniale Metal-Riffs, die nur ein Mr. DeMaio aus dem Ärmel schüttelt und die wohl prägnanteste Stimme im Metalbereich, nämlich die von Eric Adams.
Im einzelnen wären das der Titeltrack und Singleauskopplung „Warriors Of The World Unite“, das fast schon thrashige „Hands Of Doom“, „House Of Death“, ein Kracher der Marke MANOWAR und last but not least, „Fight Until We Die“.
Soviel zum Heavy Metal auf dem Silberling!
Logischerweise dürfen die Bombast-Balladen à la MANOWAR nicht fehlen, nur sind mit „Swords In The Wind“, „Fight For Freedom“, so einem Art Hump-Tata-Song, und dem Instrumental „The March“ doch etwas zu viele ruhige Songs vertreten.
Hinzu gesellt sich das klassische Stück „Nessum Dorma“, eine Opern-Arie aus Puccinis „Turandot“. Zwar ist der Song hervorragend arrangiert und auch streckenweise – für einen Metal-Sänger – saustark vorgetragen, nur frage ich mich ernsthaft, was er auf dieser Scheibe verloren hat.
Einerseits sollte, ja muss man den Mut von MANOWAR bewundern, diesen Song ins Programm zu nehmen (er soll ja auch live gesungen werden), andererseits ist er so überflüssig wie ein Eimer Wasser im Pazifik. Gleiches gilt auch für „An American Trilogy“, das in den 60-er Jahren schon von einem gewissen ELVIS PRESLEY gecovert wurde.
Was allerdings am meisten störend ist an den Songs, das ist die Zusammenstellung. Bis auf den Opener und Mid-Tempo-Stampfer „Call To Arms“, sind die nachfolgenden sechs Tracks allesamt langsam und mit Klassik-Bombast-Elementen durchsetzt. Das sind grob gerechnet eine knappe halbe Stunde Langeweile – zumindest nach mehreren Durchläufen! Erst dann geht es mit dem Titelsong so richtig zur Sache.
MANOWAR halten es dabei wie eh und je, metallische Klischees ohne Ende. Die Schlagwörter sind einmal mehr Metal (nach Nummer 50 hab ich aufgehört mitzuzählen), Die, Fight, Blood, Steel, Battle, usw. Doch verglichen mit den Texten diverser „Nachahmer“ sind MANOWAR immer noch das Maß aller Dinge!
Fazit: Ich persönlich hätte mir etwas mehr Härte vom insgesamt neunten Studio-Output der True-Metal-Kings gewünscht. Normalerweise – und MANOWAR sind alles andere als normal – sind sieben starke Songs, von insgesamt elf Stück, einfach zu wenig, um von einem superben Album zu sprechen. Die Tatsache allerdings, dass es nach wie vor keine andere Band der Welt, nicht mal ansatzweise, schafft, solche Songs zu schreiben und zu produzieren, macht „Warriors Of The World“ zu einem MUSS für jeden Lang-, Kurz- oder ohne Haar Metaller.
Anspieltipps:
Für MANOWAR-Fans: Keine, weil sie das Album eh ungehört kaufen werden!
Für MANOWAR-Hasser: Auch keine, weil sie das Album nicht kaufen werden! ;-)
Für MANOWAR-Neulinge: Call To Arms; Warriors Of The World Unite; Hands Of Doom; Swords In The Wind
- Redakteur:
- Alex Kragl