MASSACRE - Back From Beyond
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2014
Mehr über Massacre
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media (Universal)
- Release:
- 21.03.2014
- The Ancient Ones
- As We Wait To Die
- Ascension Of The Deceased
- Hunter’s Blood
- Darkness Fell
- False Revelation
- Succumb To Rapture
- Remnants Of Hatred
- Shield Of The Son
- The Evil Within
- Sands Of Time
- Beast With Vengeance
- Back From Beyond
- Honor The Fallen
Überaus gelungenes Comeback einer Genre-Legende<br />
Über 20 Jahre ist es her, dass MASSACRE mit "From Beyond" anno 1991 einen Genre-Klassiker des Old School Death Metal auf den Markt brachte, ehe mit der EP "Inhuman Condition" (1993) die klassische Phase der US-Amerikaner leider praktisch zu Ende ging. Das ist verdammt lang her, keine Frage. Zweifel, ob man an einen Meilenstein des Death Metal dieser Kategorie jemals herankommen könnte, sind also mehr als nachvollziehbar.
Nachdem Shouter Kam Lee (ex-DEATH u.v.m.) mit Bassist Terry Butler und den Mitstreitern anno 2007 die "Re-animated and back from the dead"-Tour mit MASSACRE in Europa durchführte, keimte Hoffnung auf eine Rückkehr der Legende auf. Diese Hoffnungen zerschlugen sich leider, denn die Mitglieder des wiedervereinten Massakers kamen sich mächtig ins Gehege. Kam Lee zog stattdessen vor, sich mit "seinen" neuen Bands BONE GNAWER und THE GROTESQUERY zu befassen. Für meine Begriffe recht unerwartet veröffentlichte MASSACRE mit den Originalmitgliedern Rick Rozz (Gitarre, ex-DEATH) sowie dem langjährig am Bass tätigen Terry Butler (u.a. OBITUARY, ex-SIX FEET UNDER), verstärkt um Schlagzeuger Mike Mazzonetto sowie Shouter Edwin Webb 2012 schließlich die EP "Condemned To The Shadows", die den Verfasser dieser Zeilen mehr als positiv überraschte; knüpften die beiden neuen Songs 'Succumb To Rapture' und 'Back From Beyond' doch deutlich an das legendäre "From Beyond"-Album an.
Nun liegt endlich das Comeback-Album der neu aufgestellten Band mit dem Titel "Back From Beyond" endlich vor. Und es fällt stärker aus, als ich erwartet hätte. Die kompositorische Handschrift von Rick Rozz an der Gitarre, der zahlreiche schreddernde, wilde Gitarrensoli vom Stapel lässt, ist unverkennbar. Dem Quartett gelingt es, das musikalische Feeling von MASSACRE, das vor über 20 Jahren vorherrschte, gekonnt und überwiegend packend in das Jahr 2014 zu transportieren. Shouter Edwin Webb ersetzt Original-Sänger Kam Lee durchaus würdig. Seine Stimmfarbe und seine Growls ähneln denen von Kam Lee, so dass dieser stimmlich nicht im Sound vermisst werden muss.
Werfen wir einen Blick auf die Songs. Die bereits von der EP her bekannten Stücke 'Succumb To Rapture' sowie 'Back From Beyond' besitzen meines Erachtens schon fast Klassiker-Qualitäten. Sie brauchen sich keineswegs hinter vielen Stücken von "From Beyond" zu verstecken. Die gewaltigen Riffs gehen durch alle Knochen. Edwin Webb macht seine Sache - wie bereits erwähnt - verdammt gut. Stücke wie beispielsweise 'The Evil Within' oder das abgehangene, malmende 'Hunter's Blood' drücken vehement und extrem old-schoolig auf die Lauschlappen. Da bleibt kein Auge trocken und kein Nackenmuskel entspannt; so viel ist sicher.
"Back From Beyond" bietet eine Dreiviertelstunde Old School Death, der dem MASSACRE-Erbe durchaus würdig ist. Klar: Für weite Teile der Fan-Gemeinde wird "From Beyond" (1991) weiterhin unantastbar bleiben. Aber ich für meinen Teil muss einräumen, dass "Back From Beyond" eine wirklich gute Scheibe für Traditionalisten geworden ist, die Freude bereitet. Ich frage mich: War es ein Fehler, "From Beyond" zur selben Zeit wie dieses Comeback wieder einmal gezielt zu hören? Vielleicht, denn ohne den Klassiker direkt im Ohr zu haben, würde "Back From Beyond" vielleicht auch acht Punkte abstauben. Lohnt sich der Kauf? Ein klares "JA" an dieser Stelle! Die Scheibe macht Spaß und wurde zudem sehr druckvoll (der Sound knallt!) von Produzent Tim Vasquez in den CGM Studios in Altamonte Springs, Florida (USA) aufgenommen und gemixt.
Die Digipack-Auflage entählt übrigens ein alternatives Cover-Artwork, einen Sticker und zwei DEATH-Cover ('Corpsegrinder' und 'Mutilation') als Bonus. Alles in allem ein überaus cooles und erfreuliches Comeback!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Martin Loga