MAUSOLEUM GATE - Into A Dark Divinity
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2017
Mehr über Mausoleum Gate
- Genre:
- Hard Rock / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Cruz Del Sur Music
- Release:
- 08.09.2017
- Condemned To Darkness
- Burn The Witches At Dawn
- Apophis
- Solomon's Key
- Horns
- Into A Dark Divinity
Quantensprung mit Orgel
Wow, was eine Entwicklung! Das Demo und auch das Debütalbum der Finnen MAUSOLEUM GATE konnte ja in Underground-Kreisen schon einige begeistern und auch der Auftritt auf dem "Keep It True"-Festival kam gut an, dennoch bin ich vom zweiten Album "Into A Dark Divinity" völlig geplättet. Denn aus kauzigem Heavy Metal mit gelegentlichen 70er-Einflüssen ist ein ausladender, epischer Hard Rock mit Heavy-Metal-Einlfüssen geworden, der eine ganz eigene, magische Aura ausstrahlt.
Hauptverantwortlich hierfür sind der gesteigerte Einsatz akustischer Gitarren und einer fetten Hammondorgel, die den Sound von MAUSOLEUM GATE im Jahre 2017 dominieren. Das Ergebnis sind eine Reihe überlanger Rockepen, die bis ins kleinste Detail ausgearbeitet sind und den Hörer auf eine Reise durch alle emotionalen Höhen und Tiefen mitnehmen. Wobei hier nicht der Eindruck aufkommen soll, dass sich "Into A Dark Divinity" in die schier endlose Liste von Retrobands und -Alben einreiht, die in den letzten Jahren so über uns hereinbrechen. Denn hier werden nach wie vor metallische Härte und Stilmittel gepflegt, der so beliebte COVEN-Okkultismus bleibt aus und die Produktion ist klar und druckvoll und nicht bemüht verwaschen.
Nein, wenn hier die 70er zitiert werden, dann eher in ihrer epischen Form wie bei ASIA oder - dann bereits in den 80ern - bei ASHBURY, also stets auch mit melodischen Versatzstücken aus dem Folk. Zwischen den Epen wie dem Titelsong, 'Condemned To Darkness' oder 'Solomon's Key' wird mit 'Burn The Witches At Dawn' oder 'Horns' entspannt in der NWOBHM gewildert und so kann man das ganze Album wohl am ehesten der vage umrissenen Gruppe an Releases zuordnen, die heutzutage als Proto Metal bezeichnet werden. Epic Metal, Classic Rock und gelegentliche Ausflüge in spacige und progressive Gefilde verschmelzen hier zu gelungenen Kompositionen, die auch in ihren ausschweifendsten Momenten nie langweilig werden und stets fesseln.
"Into A Dark Divinity" wirkt trotz einer zeitgemäßen, transparenten Produktion wie aus der Zeit gefallen, ein schlicht magisches Album, das in dieser Herangehensweise noch am ehesten an die Italiener WITCHWOOD erinnert, die es ebenfalls schaffen, den Geist vergangener Tage in in ihrer Musik zu beschwören, ohne dabei irgendwie gestrig zu wirken. Ein fantastisches Stück Musik für Fans progressiver, melodischer und traditioneller Klänge, das auch am Jahresende weit oben stehen wird.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst