MEAN MISTREATER - Do Or Die
Mehr über Mean Mistreater
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Dying Victim Productions
- Release:
- 21.02.2025
- Killer Red
- One Survivor
- Nothing's Free
- Walk With Fire
- Do Or Die
- Road Dogs
- Three Of Swords
- Release The Wolf
Direkt aus dem Untergrund der USA in die Herzen des Metalfreundes!
Wenn ich die beiden Begriffe Texas und Metal verbinde, habe ich sofort die wilde, progressive Stilart im Ohr, die den Bundesstaat in den Achtzigern und frühen Neunzigern auf meinen Radarschirm und in mein Metalherz katapultiert hat. Damit tue ich MEAN MISTREATER allerdings erstmal keinen Gefallen, denn die Fünf aus Austin haben sich der eher simplen, gradlinigen Variante des metallischen Spektrums verschrieben, die sie mit kurzen, prägnanten Liedern servieren. Sängerin Janiece Gonzalez treibt dabei die Songs genauso voran wie die beiden Gitarristen Quinten Lawson und Alex Wein, die meist ohne Fisimatenten songdienlich ihre Riffs raushauen und auch die Solopassagen kurz und uneitel verfassen, aber es durchaus schaffen, einige Highlights zu setzen wie das starke 'Walk With Fire', das quasi als Quintessenz des Begriffes Heavy Metal durchgehen könnte und als einer der wenigen Songs sogar ein Break enthält.
Ansonsten rockt man sich gerne im gehobenen Tempo durch acht Stücke, die ohne Umschweife auf den Punkt kommen und auch, wenn sie dem Metal an sich keine zuvor unbekannte Nuance hinzufügen, einfach Spaß machen. Janiece ist sicher keine begnadete Sängerin, aber zu diesem Sound passt sie wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge und gibt dem Ganzen genauso einen Underground-Touch wie der rohe Sound. Das erinnert mich ein wenig an die Attitüde und Fähigkeiten früher SENTINEL BEAST oder ZNÖWHITE mit reduziertem Punkfaktor. Allerdings hat "Do Or Die" noch etwas mit den beiden genannten Bands gemeinsam, nämlich die übersichtliche Spielzeit. Im Falle von MEAN MISTREATER sind wir bei unter siebenundzwanzig Minuten angelangt. So lobenswert es ist, wenn man weiß, wann ein Song zu Ende gehen sollte, eventuell hätte man hier noch ein, zwei Monate weiter komponieren können, um aus den acht Stücken zehn zu machen.
Trotzdem ist das Zweitwerk der Texaner ein angenehm raues, erdig-untergründiges Scheibchen für Metalpuristen, das wahrscbeinlich keine großen Wellen auslösen wird, aber wohltuend aus den Hochglanzproduktionen der großen Labels herausragt und auf die Gesamtlänge einfach Spaß macht. Dieser klassische US Metal ist zeitlos und bestimmt auf der Bühne eines kleinen Clubs noch mindestens einen Zähler mehr wert!
Anspieltipps gibt es keine, das Album hat keine Schwachstellen, aber auch keinen offensichtlichen Hit. Es ist einfach durchgehend gut und funktioniert am Stück hervorragend!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger