MEGADETH - Cryptic Writings
Mehr über Megadeth
- Genre:
- Thrash Metal / Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Capitol Records
- Release:
- 17.06.1997
- Trust
- Almost Honest
- Use the Man
- Mastermind
- The Disintegrators
- I'll Get Even
- Sin
- A Secret Place
- Have Cool, Will Travel
- She-Wolf
- Vortex
- FFF
Größtenteils Midtempo, aber drei bis vier Thrash-Highlights.
MEGADETH brachte "Cryptic Writings" 1997 heraus, nachdem mit "Youthanasia" der Weg der Kommerzialisierung des eigenen Sounds weiter gebahnt worden war. Für die Band stellte die zweite Hälfte der 90er-Jahre eine schwere Zeit dar, zumal man sich immer mehr dem Metal-Mainstream annähere, was viele alteingesessene Fans enttäuschte. Zum einen veröffentlichten die Musiker mit "Rust in Peace" (1990) ein technisches Thrash-Überwerk, zum anderen war "Countdown to Extinction" (1992) der erfolgreichste Langspieler der Band. "Youthanasia" schlug in eine ähnliche Kerbe wie der Vorgänger, hatte aber weniger Erfolg. "Cryptic Writings" hatte im Nachhinein noch weniger Erfolg, da es das erste Album nach dem Debüt war, das nicht mit Platin zertifiziert wurde.
Auch wurde zum Album, um das es heute gehen wird, der Produzent gewechselt. Max Norman, der beide vorigen Alben produzierte, wurde entlassen, und Dan Huff wurde dazugeholt, der aber eher für seine Arbeit in der Country-Musik bekannt geworden war. Im Gegensatz zu beiden Vorgängern, sind auf "Cryptic Writings" zum Teil Anleihen aus alten Zeiten zu erkennen. Waren auf "Youthanasia" noch so gut wie alle Tracks bei einem Tempo von circa 120 bpm angesiedelt, so gibt es auf "Cryptic Writings" drei bis vier echte Thrasher. Das Album startet mit der Single, die auch zuerst ausgekoppelt wurde: 'Trust'. Dieser Song landete auf Platz fünf in den Charts und ist eine midtempo-orientierte, fast balladeske Nummer, die vom Stil 'À Tout le Monde' ähnelt. Die nächsten beiden Songs wurden auch in derselben Reihenfolge als Singles veröffentlicht. 'Almost Honest' ist eher unspektakulär und kann bestenfalls als Hard Rock eingeordnet werden. 'Use the Man' bringt da wieder Abwechslung mit einer Spur von Grunge und wird zum Ende hin zu einer schnellen Nummer.
'Mastermind' stellt dann das erste Highlight dar - ein echtes Headbanger-Riff in MEGADETH-Manier. Gefolgt wird dies von dem nächsten Glanzpunkt 'The Disintegrators', welcher einer der vorher angesprochenen Thrasher ist. Nach diesem kurzen Hoch versinkt das Album für die nächsten vier Lieder ein bisschen in der Belanglosigkeit. Bis auf 'A Secret Place', das auch als Single erschien, klingen die anderen drei eher wie 08/15-Rocker aus der Zeit um die Jahrtausendwende. Dabei kann man aber an 'Have Cool, Will Travel' die Country-Einflüsse erkennen.
Weitere Highlights von "Cryptic Writings" sind die letzten drei Tracks: 'She-Wolf', auch einer der Fan-Favoriten, der in keiner Setlist fehlen darf, überzeugt mit seinem thrashigen Riffing und einem Mitgrölrefrain. 'Vortex' kann auch noch entfernt als Thrash aufgefasst werden. Witzig dabei ist, dass das Riff des Liedes erstaunliche Ähnlichkeiten zu dem Hauptriff des Songs 'Never Walk Alone... A Call to Arms' aufweist. Bei 'FFF' thrasht sich MEGADETH noch einmal gehörig aus dem Album und schließt damit eine Scheibe ab, die in der kommerziellsten Phase der Band veröffentlicht wurde, aber keineswegs nur aus weichgespültem Mainstream-Metal besteht. Einige ernsthafte, der früheren Zeit der Band ähnelnde Nummern bereichern und bringen Abwechslung in das Album, das aber trotzdem hauptsächlich im Midtempo agiert.
Anspieltipps: FFF, She-Wolf, Mastermind, The Disintegrators
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen