MEGADETH - So Far, So Good...So What
Mehr über Megadeth
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Combat Records
- Release:
- 19.01.1988
- Into The Lungs Of Hell
- Set The World Afire
- Anarchy In The U.K.
- Mary Jane
- 502
- In My Darkest Hour
- Liar
- Hook In Mouth
Glanz und Gloria...or what?!
Vor allem in den Vereinigten Staaten war dieses Album der kommerzielle Durchbruch MEGADETHs. Hier vereinigt sich die Unbekümmertheit des Debüts mit dem Ideenreichtum des "Peace Sells…"-Album und deutet die spätere Klasse und Ausgefeiltheit eines "Rust in Peace" an. "So Far, So Good…So What" ist definitiv eine Sternstunde auf der Karriereleiter des Rotschopfes, klingt es doch in sich stimmig und ist eine pure Mixtur aus Speed– und Thrash-Metal. Man darf mit Fug und Recht behaupten, dass es sich beim dritten Album MegaDaves um einen abermaligen Klassiker handelt.
Das liegt nicht nur an den Songs per se, bei denen sich Mustaine einmal mehr selbst übertroffen hat. Es ist das Feeling, die Produktion und diese Magie, mit denen die 34 Minuten glänzen. Beginnend mit dem instrumentalen 'Into The Lungs Of Hell' prescht sich das wahnsinnige 'Set The World Afire' mit einem Mörder-Riff nach vorne. Mit ihrer Neu-Interpretation von 'Anarchy In The U.K.' können MEGADETH nun endgültig punkten, hier strotzt das Quartett nur vor Energie und Elan. Das anfänglich harmonische 'Mary Jane' bildet dann, wenn auch nur kurz, eine kleine Verschnaufpause, nur um nach einigen Augenblicken das technisch Filigrane zu erzeugen, wofür Dave Mustaine in den darauf folgenden Jahren stehen wird. Welches Brett hier von vorne bis hinten an den Mann gebracht wird, ist, um es auf den Punkt zu bringen, atemberaubend. Das unbändig harte '502' steht diesem Unterfangen in Nichts nach und mit dem finster daherstampfenden Melancholiker von 'In My Darkest Hour' gedenkt der Mastermind seinem ehemaligen Wegbegleiter Cliff Burton. Die letzten beiden Stücke stehen dann wieder voll im Zeichen der Geschwindigkeit: 'Liar' mausert sich nach mehrmaligem Genuss zu einem absoluten Gassenhauer, ehe der ohrwurmlastige Frechdachs von 'Hook In Mouth' das dritte Highlight der Bandgeschichte gebührend abschließt.
Für alle, die, aus welchen Gründen auch immer, diese Scheibe noch nicht ihr Eigen nennen, empfehle ich die Wiederveröffentlichung, die mit satten 20 Bonus-Minuten daherkommt. Da kommt Freude auf, die oben genannten Sternschnuppen abermals zu hören und sich voll und ganz der damaligen Nostalgie zu widmen. Ich kann mich dem Album nur ergeben und, dank meiner noch jungen Lenzen, nur erahnen, welche Jubelarien "So Far, So Good…So What" vor dem eh schon sensationellen "Peace Sells"-Longplayer ausgelöst hat. Wenn Dr. Brown jemals mit seiner Zeitmaschine kommen würde, wüsste ich auf Anhieb, in welches Jahr ich zurückreisen wollte.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp