MEGADETH - Still, Alive... And Well?
Mehr über Megadeth
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Sanctuary Records
- Time / Use The Man (Live)
- Conjuring (Live)
- In My Darkest Hour (Live)
- Sweating Bullets (Live)
- Symphony Of Destruction (Live)
- Holy Wars (Live)
- Moto Psycho
- Dread And The Fugitive Mind
- Promises
- The World Needs A Hero
- Burning Bridges
- Return To Hangar
Zu einer Band wie MEGADETH muss man eigentlich nicht mehr viel sagen, denn schließlich sollte jeder, der sich ein bisschen mit der Metal-Szene beschäftigt, diesen Namen schon mal gehört haben. Den wenigsten dürften auch die News entgangen sein, dass Band-Chef Dave Mustaine die Band aufgrund seiner Probleme mit seinem Arm aufgelöst hat (die Gerüchte bezüglich einer Reunion lassen wir jetzt mal dahingestellt). Und deshalb dürfte wohl (fast) jeder gedacht haben, dass mit dem Live-Album (die zugehörige DVD durfte natürlich ebensowenig fehlen) "Rude Awakening" ein Schlussstrich unter das Kapitel MEGADETH gezogen wurde. Doch da haben wir wohl die Rechnung ohne den Wirt (Dave Mustaine) gemacht, der nun in Form von "Still, Alive... And Well?" ein weiteres "Abschiedsgeschenk" präsentiert.
Irgendwie passt mir das Wort "Abschiedsgeschenk" für diese Scheibe aber nicht so hundertprozentig. Das mit dem Abschied können wir natürlich ohne Probleme so stehen lassen, schließlich ist die Zukunft von MEGADETH mehr als ungewiss. Und der Albumtitel unterstreicht diesen Abschiedscharakter nochmals, denn als Dave Mustaine in einem Interview gefragt wurde, was denn irgendwann einmal auf seinem Grabstein stehen solle, kam von ihm die Antwort: "Still, Alive... And Well?". Doch als Geschenk kann man dieses Album meiner Meinung nach keineswegs werten - für mich sieht die ganze Chose nämlich eher nach Abzocke und der Jagd nach dem schnellen Geld aus.
Doch schauen wir uns diese Platte mal etwas näher an: "Still, Alive... And Well?" gliedert sich in zwei Teile, wobei die erste Hälfte aus sechs Live-Aufnahmen und der zweite Teil aus sechs Studio-Aufnahmen besteht. Laut Dave Mustaine handelt es sich bei den Live-Mitschnitten um Songs, die aus den Aufnahmen zur bereits angesprochenen Live-CD/-DVD "Rude Awakening" stammen und die es nicht auf das Album geschafft haben. Nun, ganz richtig ist das ja so auch nicht, denn "In My Darkest Hour" (von "So Far, So Good... So What!", 1988), "Holy Wars" (von "Rust In Peace", 1990) sowie die beiden "Countdown To Extinction"-Songs "Sweating Bullets" und "Symphony Of Destruction" waren auf "Rude Awakening" bereits enthalten, nur eben in anderen Versionen. Also bleiben unter dem Strich nur das Mini-Medley aus "Time: The Beginning" (von "Risk", 1999) und "Use The Man" (von "Cryptic Writings", 1997) sowie "Conjuring" (von "Peace Sells... But Who´s Buying?", 1986), die wirklich nicht auf der Live-Scheibe zu finden waren. An den Aufnahmen an sich kann man gar nicht viel aussetzen, denn die Soundqualität ist aufgrund von Nachbearbeitungen ausgesprochen gut, aber die Live-Atmosphäre hat darunter keineswegs gelitten. Der einzige Kritikpunkt ist vielleicht, dass die Übergänge etwas unsauber sind und man das Ende der Tracks heraushört.
Jetzt sollte ich ja eigentlich auch noch ein paar Worte zu den sechs anderen Songs verlieren, doch ehrlich gesagt hat es mir die Sprache verschlagen. Schließlich stammen alle sechs Songs ("Moto Psycho", "Dread And The Fugitive Mind", "Promises", "The World Needs A Hero", "Burning Bridges", "Return To Hangar") vom letzten Studio-Output "The World Needs A Hero", und zwar in genau den gleichen Fassungen. Es wurden keine Demo-, Remix- oder sonstige Versionen genommen und die Songs wurden auch nicht neu eingespielt, sondern die Album-Versionen wurden eins zu eins übernommen.
Mir persönlich hat sich der Sinn und Zweck von "Still, Alive... And Well?" nicht wirklich erschlossen. Falls jemand zu wissen glaubt, was sich Dave Mustaine mit diesem Album gedacht hat, so darf er mich sehr gerne darüber aufklären - vielleicht überdenke ich ja dann auch meine Meinung zu dieser Platte, die da kurz und prägnant lautet: Lasst die Finger weg von dieser CD, denn brauchen tut die kein Mensch!!!
Anspieltipps: -
- Redakteur:
- Martin Schaich