MELANCHOLIC SEASONS - The Crypt Of Time
Mehr über Melancholic Seasons
- Genre:
- Death Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.05.2022
- The Imperfection Of… (Intro)
- The Creation
- The Crypt Of Time
- Die Seuche
- A New Identity (Graves In Mind Pt.2)
- Narbenkleid
- Unreal
- Painful Truth
- Into Burning Dreams...(Intro)
- Burning Dreams
- Balance Of Terror
- I Am December (Autumnsphere Pt.2)
- Dear Mr. Silence
- Dead-End Street (v.2022)
- Alles schon geschehen (v.2022)
Bockstark und voller Überraschungen.<br /><br />
Seit 1995 im Death'n'Thrash-Geschäft dabei und ich habe noch keinen einzigen Ton von MELANCHOLIC SEASONS gehört? Zugegeben, so richtig ins Rollen kam der Hessen-Express erst 2006 mit dem "Just Seasons"-Debüt, zuvor wurden lediglich ein paar Demos, eine EP und zwei Live-Sessions veröffentlicht, doch seitdem gingen drei weitere Alben über die Ladentheke und nun steht mit "The Crypt Of Time" der Band fünftes Bollwerk in den Startlöchern. Im Nachgang schaffte ich zumindest die "Martyrium"-Scheibe und kann euch sagen, dass die beiden Jungs mit Neu-Kläffer Kevin Kiesecker nochmals einen richtigen Sprung nach vorne machen.
"The Crypt Of Time" per se hat alles, was ich von einer ordentlichen Dampframme erwarte: Die Kompromisslosigkeit und Härte des Death Metals, die Durchschlagskraft und das Feuer des Thrashs, fettes, erbarmungsloses Drumming, ein pumpender Bass und Riffs, die sich durch Mark und Bein schreddern. Instrumental geben sich die ach so traurigen Zeiten eher furios und hart als melancholisch und nachdenklich. Wahrscheinlich schreckte mich der Bandname auch deshalb ab, erwartete ich doch ehrlicherweise etwas im traurig-düsteren Bereich. Doch vertan, sprach der Hahn und stieg von der Ente, denn inklusive dynamischer Rock'n'Roll-Momente und vermehrter Ohrwurm-Melodien kommt richtig Pep in die Sache.
Ein bisschen ROTTING CHRIST, HYPOCRISY und EDGE OF SANITY schimmern ebenso hervor wie AT THE GATES- und BLOODBATH-Momente, soll also heißen, dass trotz starker 90er-Tendenzen das "The Crypt Of Time"-Prozedere einen angenehm modernen, zeitgemäßen Touch besitzt. Und zu Glanzmomenten wie die 'The Creation'- und 'Unreal'-Fettbacken, das thrashige 'Painful Truth' sowie die 'Burning Dreams'-Schlachthymne gesellen sich Kevins fiese Growls. Vor Verwüstung, Hass, aber auch Wehmut und Leidenschaft nur so strotzend schaffen sie es sogar, den deutschsprachigen Stücken 'Die Seuche' und 'Narbenkleid' das gewisse Extra zu verleihen.
"The Crypt Of Time" ist also eine rundum gelungene Sache für Deather und Thrasher gleichermaßen, die ihren Wuchtbrummen klassische Momente, moderne Nuancen und viel Wut hinzufügen möchten. Ich bin gespannt, ob MELANCHOLIC SEASONS mit diesem Wachstum auch in den Folgejahren noch viele Berge versetzen kann. Fest steht jedoch, dass, dank Combos wie jener, der Untergrund mächtig brodelt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp