MESENTERY - Soulfucker
Mehr über Mesentery
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Dr. Music Records
- Release:
- 11.02.2022
- Soulfucker
- To Be The Odd One Out
- Punisher
- The Time Before Death
- Damned Liars
- 2025
- Inevitable
- Virtopsy
- Quo Vadis
- Mesentery
Zukünftige Intensität.
Von Natascha gibt es den Anti-Pop-Roman "Seelenficker", in der es im Speziellen um die knallharte Zeit der Protagonistin auf dem Drogenstrich und als Crystal-Meth-Abhängige geht, die entsprechend sehr schonungslos und unverblümt dargestellt wird. Ein Thema wie gemalt für den Death Metal. Das dachten sich zumindest die Jungs von MESENTERY, die nach einer sehr langen Pause mit "Soulfucker" wieder auf sich aufmerksam machen und sehr wütend auch die gesellschaftlichen Missstände, ihr Fehlverhalten und die Wut hierüber thematisieren.
Nach dem tragischen Tod von Bassist Boris Stellmann wurde die Band vorerst stillgelegt, doch bin ich froh, dass Bandkopf Marcel Braun all seine Kraft zusammennahm und voller Tatendrang das Kapitel MESENTERY wieder aufgenommen hat. Das Album bietet einerseits typischen Death Metal: Ein gewaltiger Groove und sehr viel Wut auf der einen, eine recht dystopisch-apokalyptische Atmosphäre und fette Blastbeats auf der anderen Seite. Dazu meterhohe Gitarrenwände und der "Soulfucker"-Rundumschlag ist perfekt. Doch trotz der Härte und Finsternis gestaltet sich die Musik auf dem Album auch melancholisch und fast schon verletzlich. Die Harmonien und Melodien fräsen sich schnell durch Mark und Bein und in Kombination mit dem von Eike O. Freese verantworteten, wuchtigen Sound ist "Soulfucker" eine ungeheur intensive Erfahrung.
Oftmals fehlt mir bei Death-Metal-Veröffentlichungen der rote Faden, der vom beginnenden Titeltrack über den durchdringenden 'Punisher'-Schlag, dem '2025' Weltuntergangsfingerzeig und meinem persönlichen Liebling 'Virtopsy' bis zum abschließenden 'Quo Vadis'/'Mesentery'-Doppelpack konsequent durchgezogen wird. Die Jungs sind bemüht um Abwechslung – im Death Metal nicht immer ein einfaches Unterfangen – doch sie machen das Beste aus der Situation und lassen die finstere Atmosphäre für sich sprechen. Generell ist "Soulfucker" also ein gewaltiges Stück Todesblei, das nicht nur beißend auf die Missstände – aktuelle und eventuell kommende – aufmerksam macht, sondern auch Musik bereithält, die definitiv zu der besseren des Genres zählt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp