METAL INQUISITOR - Panopticon
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2019
Mehr über Metal Inquisitor
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 18.01.2019
- Free Fire Zone
- Change Of Front
- Beyond Nightmares
- Trial By Combat
- Shock Tactics
- Re-Sworn The Oath
- Scent Of Fear
- War Of The Priests
- Discipline And Punish
Sympathie durch und durch
Was habe ich das Zweitwerk der Koblenzer vor rund 14 Jahren abgefeiert. "Doomsday For The Heretic" traf aber nicht nur meinen Geschmack, sondern den von vielen Traditionsmetallern. Die Koblenzer stehen aber seit ihrem nicht minder tollen Debüt für einheimische NWoBHM-Klänge, die damals, Anfang der 1980er Jahre, Berge versetzt hätten, und heute zumindest sehr viele Menschen zum Bangen, Fäuste-Recken und Mitgrölen bewegen. Doch ist es wirklich schon stattliche fünf Jahre her, dass das bis dato letzte METAL INQUISITOR-Album "Ultima Ratio Regis" das Licht der Welt erblickte? Aber gut Ding will bekanntlich Weile haben, sodass auch der Koblenzer fünftes Album wieder viele Lorbeeren einheimsen wird.
Woran liegt das? Zum einen bleiben sich die Buben seit vielen Jahren treu – sie lieben einfach die Musik, mit denen sie aufgewachsen sind und die sie fabrizieren. Da stecken Authentizität, Herzblut und die pure Lust dahinter. Zum anderen verstaubt jedoch auch die Herangehensweise keineswegs, denn wenn sich derart großartige Power-Hymnen wie 'Free Fire Zone' und 'Beyond Nightmares' mit schnellerem Material der Marke 'Shock Tactics' und lupenreinen Rocker wie 'Change Of Front' gegenseitig die Klinke in die Hand drücken, dann kann da nur ein rundum homogenes, in sich stimmiges Gesamtkunstwerk herauskommen. Da passt selbst das durch Epik getragene 'Re-Sworn The Oath' wunderbar ins Bild. Mit "Panopticon" macht METAL INQUISITOR also genau dort weiter, womit die Koblenzer mit "Ultima Ratio Regis" – und eigentlich auch "Unconditional Absolution" aufgehört haben.
Und vielleicht ist auch dies der springende Punkt für die stets längeren Wartezeiten, bis endlich neues Futter in die hungrige Meute geworfen werden kann: Es wird partout nicht langweilig. Wenn die Jungs alle zwei Jahre Gleichwertiges veröffentlichen würden, wäre selbst der tapferste Nostalgie-Metaller irgendwann müde. Doch so kann man sich auf seine Pappenheimer verlassen und vor allem freuen, wenn man weiß einfach, dass hymnenreiche, vor Kraft strotzende Hausmannskost auch die müdesten Männer munter machen kann. Und damit auch das glaubwürdige Feeling eingefangen werden kann, wurde die Platte mit einem schön erdigen, bodenständigen Sound versehen. Auf "Panopticon" stimmt also alles: Artwork, Marschroute, Sound und dieser nicht zu übersehende Punkt der Sympathie, den man METAL INQUISITOR einfach nicht abstreiten kann.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp