METALLICA - The Black Album/Metallica
Auch im Soundcheck: Der METALLICA-Soundcheck
Mehr über Metallica
- Genre:
- Thrash Metal/Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Elektra
- Release:
- 12.08.1991
- Enter Sandman
- Sad But True
- Holier Than Thou
- The Unforgiven
- Wherever I May Roam
- Don't Tread On Me
- Through The Never
- Nothing Else Matters
- Of Wolf And Man
- The God That Failed
- My Friend Of Misery
- The Struggle Within
Der Schritt weg vom Thrash und hin zum Rock macht die Band unsterblich.
Wenn man mit der Distanz von über 25 Jahren auf ein Album blickt, ändern sich viele Sichtweisen. Bei einem kontroversen Album wie dem 1990er selbstbetitelten METALLICA-Werk ist das natürlich noch deutlicher der Fall, denn zu Beginn der neuen Dekade wirft die Band ihre Thrash-Attitüde vollständig über Bord. Wo früher virtuose Longtracks und Speed-Ausbrüche dominierten, werden sie auf dem häufig einfach "Black Album" genannten Scheibchen ersetzt durch groovige Riffs und eingängige Melodien. Besonders besagte Riffs sind so großartig und effektiv, dass sich "Metallica" tatsächlich qualitativ in eine Reihe stellt mit den ersten vier Alben. Nur eben auf eine völlig andere Art.
Schon der Opener 'Enter Sandman', dessen Riff heute jeder Rocker erkennen dürfte, ist ein Ohrwurm, wie ihn METALLICA zuvor nicht hinbekommen hatte. 'Sad But True' ist in seiner langsamen Schwere gepaart mit einem großartigen Text eine unsterbliche Hymne. Und von dieser Güte sind tatsächlich nahezu alle Lieder auf einem beinahe makellosen Album, das mit 'Nothing Else Matters' sogar einen Riesenhit enthält.
Natürlich sah sich die Band großer Kritik ausgesetzt von Seiten der Metalheads der Welt, aber solche musikalischen Großtaten schreiben Musiker nicht mit dem Vorsatz, kommerziellen Erfolg zu erzielen, sondern nur mit Herz. Das gilt auch für 'The Unforgiven', das in seiner Simplizität, bei der die Band Riffing und Gesangsmelodie zusammenführt, geradezu eine Antipode zum bisherigen Schaffen darstellt.
Zur Produktion des Albums wurde Bob Rock angeheuert, und auch diese Wahl zeigt bereits, dass METALLICA bewusst eine andere Richtung einschlug, weg vom Thrash eines Rasmussen, hin zu den kommerziell erfolgreichen Produktionen wie die von Rock zu verantwortenden Alben MÖTLEY CRÜEs, BON JOVIs oder AEROSMITHs. Mit den sechs Singles und Verkäufen, die vom Start weg alle anderen Alben der Band weit hinter sich ließen, gibt die Geschichte den Metallicats recht.
"Metallica" ist ein brillantes Album, das nur deswegen nicht die volle Punktzahl erhält, weil tatsächlich drei Songs nicht ganz das schwindelerregende Niveau der "Unsterblichen Neun" aufrechthalten können, nämlich die beiden an die früheren Werke erinnernden Restthrasher 'Through The Never' und 'The Struggle Within' sowie das leicht zerfahren wirkende 'My Friend Of Misery'. Wohlgemerkt: jeder dieser drei Songs wäre auf nahezu jedem anderen Album eines der Highlights!
Egal wie man es dreht und wendet, wie man es nennt, ob "Das Schwarze Album", "Metallica" oder "das mit der Schlange", auch 25 Jahre nach dem Erscheinen hat das Album nichts an seiner Faszination eingebüßt und ist eher noch besser geworden, denn mittlerweile hat man sich mit dem eklatanten stilistischen Bruch nach "And Justice For All" abgefunden und kann das Album als das genießen, was es ist: Ein unsterblicher Klassiker, der in jedes Regal gehört und regelmäßig in den Player oder auf den Plattenteller.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger