METSATöLL - Äio
Mehr über Metsatöll
- Genre:
- Pagan Metal / Folk Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Spinefarm Records / Soulfood
- Release:
- 12.03.2010
- Ema Hääl Kutsub
- Kui Rebeneb Taevas
- Tuletalgud
- Vaid Vaprust
- Äio
- Vihatöbine
- Kuni Pole Kodus, Olen Kaugel Teel
- Vägi Ja Voim
- Minu Kodu
- Nüüd Tulge, Mu Kaimud
- Roju
- Kabelimatsid
- Verijää
- Joud
Fortentwicklung zum Pagan-Sound, Fortschritt als Band.
Ohne Fleiß kein Preis: Die estnischen Folk-Metaller von METSATÖLL haben in den vergangenen elf Jahren permanent zu spüren bekommen, was es heißt, als Exot den Underground aufzumischen und die Grenzen eines Landes zu sprengen, welches zwar ein starke Szene-Following hat, ihre Eigenprodukte aber bislang noch nicht erfolgversprechend an den (europäischen) Mann bringen konnte.
METSATÖLL gelten diesbezüglich noch als Ausnahme, deren Toleranz gerade mit dem zweiten Album "Terast Mis Hangund Me Hinge 10218" einen unheimlichen Schub erfahren hat, den die Band drei Jahre später mit "Iivakivi" auf qualitativer Basis voll und ganz bestätigen konnte. Nichtsdestotrotz sind die vier Herren aus Estland immer noch ein Thema für einen speziellen Themenkreis - und genau der darf sich dieser Tage auf ein Album freuen, welches aufgrund seiner Vielseitigkeit sicher neue Hörerkreise erschließen dürfte, aber dennoch gehörig Wurzelpflege betreibt und in dieser Konstellation zweifellos das reifste Album des Quartetts sein dürfte.
METSATÖLL gehen auf "Äio" weiterhin volles Risiko und geben sich eben nicht mit den folkigen Traditionals zufrieden, die man auf den letzten Scheiben mit dezent progressiven Ansätzen in den Metal-Bereich geschoben hat. Die musikalischen Ursprünge und die enge Verbundenheit zur Heimat blitzen immer wieder auf, vermischen sich jedoch weitaus stärker mit den moderneren Einsprengseln des progressiven Heavy Metals.
'Vihatöbine' setzt hier mit seinen harschen Riffs einen deutlichen Akzent und gibt für die zweite Hälfte die Marschrichtung ganz klar vor, wohingegen der Beginn von "Äio" noch ganz klar dem Folk/Pagan-Stoff verschrieben ist. 'Kul Rebeneb Taevas' oder das flottere 'Tuletalgud' sind genau der Stoff, der die letzten zwei Scheiben fütterte und den man von METSATÖLL in dieser Klasse auch erwarten darf.
Insgesamt setzt die Band aber klar auf Fortschritt und das spürt man gerade in härteren Stücken wie 'Vägi Ja Voim' und 'Minu Kodu', deren eindringliche Gitarren in Wechselwirkung mit den melodischen Backings zukunftsweisend klingen und den Übergang vom reinen Folk-Act zur klassisch orientierten Metal-Band erleichtern.
Mit eingängigen Hymnen wie 'Kabelimatsid' und 'Äio' sichert man sich schließlich auch die Gunst all derjenigen, für die Pagan Metal und all seine Nebensparten in erster Linie heroisch klingen müssen. Letzteres gelingt METSATÖLL auf "Äio" relativ häufig, allerdings ohne Anbiederung oder schematische Ausrichtung. Stattdessen überzeugen die intelligenten Arrangements in Verbundenheit mit den herrlichen Gesängen und den vielen abwechslungsreichen Ansätzen, deren breite Spanne definitiv jeden infizieren sollte, der diesen Sound zu würdigen weiß. METSATÖLL mögen keine klassische Pagan-Band sein, bieten den Fans jener Sparte aber weitaus mehr, als mancher Act aus dieser Szene je zu liefern imstande ist!
Anspieltipps: Vihatöbine', Kabelimatsid, Vägi Ja Voim
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes