METSATöLL - Ulg
Mehr über Metsatöll
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Spinefarm / Soulfood
- Release:
- 11.11.2011
- Agu
- Sojasüda
- Küü
- Muhu Oud
- Kivine Maa
- Rabakannel
- Isata
- Kahjakaldad
- Tormillind
- Ulg
- Eha
Karneval im Baltikum.
Der 11. November diesen Jahres könnte nicht nur ein Feiertag für jegliche Narren und Jecken werden, sondern auch ein selbiger für alle Folklore-Fans und Anhänger estnischer Klänge. Die vier Burschen von METSATÖLL streifen mit ihrem bereits sechsten Studiowerk durch das Lande und machen auch ein Jahr nach dem mehr als hörenswerten "Äio" keine Gefangenen. So begibt man sich im Jahre 2011 des Herrn mit "Ulg" auf Beutezug und kann im Vorfeld bereits mit dem schlichten, aber unendlich episch wirkenden Coverartwork zumindest mich überzeugen.
Und obwohl die Lyrics in estnischer Sprache gehalten wurden, schafft es das Quartett aus dem Baltikum mit ihrem von Folk angehauchten Heavy-Metal ab der ersten Minute zu fesseln. Abwechslungsreich, euphorisch und authentisch. Dafür steht "Ulg", dafür steht METSATÖLL.
Das als Intro dienende 'Agu' wird zu Beginn von einer äußerst fröhlichen Melodie und Grundstimmung durchkreuzt, ehe 'Sòjasüda' ein äußerst wüstes, rohes und beinah schon aggressives Grundschema aufweist. Ein eingängiges Up-Tempo-Stück, welches in den Gehörgängen hängen bleibt. Diesem folgt ein durch Flötenklängen äußerst atmosphärisches 'Küü', sowie ein zum Schunkeln und mit folk’schen Instrumenten versehendes 'Mühu Öud', welches darüber hinaus durch seine mehrsprachigen Chöre fesselt. Die altbewehrte Maultrommel kommt im folgenden 'Kivine Maa' zum Einsatz, welches stellenweise Parallelen zu ALESTORM und Konsorten aufkommen lässt. Aber auch das restliche "Ulg"-Liedgut kann durchaus überzeugen und schafft einen abermals authentischen Eindruck estnischen Schaffens: 'Rabakannel' ist schlicht und ergreifend ein schönes, zum Schluss auch vor Kraft strotzendes Stück, 'Isata' lädt zu jeder Sekunde zum Träumen und Davonschweben ein, das Titelstück bildet einen wunderbaren Gleichklang zwischen schmackhaften Gitarren und estnischem Instrumentalgut und Sänger Markus beendet "Ulg" mit einer gesanglichen Einzelleistung bei 'Eha' zwar äußerst unspektakulär, aber gut abrundend.
Ihr seht, dass METSATÖLL auch im sechsten Anlauf ihre Folklore-Fans nicht im Stich lassen und ein Werk auf die nationale und internationale Anhängerschaft loslassen, welches sich angesprochen Fühlende definitiv nicht entgehen lassen sollten. Ein Album zum Träumen, zum gespannten Lauschen und mitunter auch zum Feiern, zum Wildern und zum Trinken. "Ulg" in allen Lebenslagen also? Nun, METSATÖLL treffen sicherlich nicht gänzlich jeden Geschmack, aber welche Band tut das schon?
Anspieltipps: Sòjasüda, Kivine Maa, Isata, Ulg- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp