MIND MAZE - Back From The Edge
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2014
Mehr über Mind Maze
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Inner Wound Recordings/Connecting
- Release:
- 24.10.2014
- Back From The Edge
- Through The Open Door
- Moment Of Flight
- Dreamwalker
- The Machine Stops
- Consequence Of Choice
- End Of Eternity
- Onward (Destiny Calls II)
Eine aufstrebende traditionelle Metabandl mit Frauenstimme.
Ihr kennt sie sicher alle. Bands und Scheiben, denen man ganz objektiv gesehen (ihr wisst, "objektiv" ist nichts, wenn es um Kunstkritik geht) nichts vorwerfen kann, die aber trotzdem nicht zünden. Und die einen ratlos lassen, wenn man versucht, diesen Umstand zu erklären. Der aktuelle Soundcheck (Oktober 2014) ist voll von diesen Alben, und eines davon ist "Back From The Edge" von MIND MAZE.
MIND MAZE ist eine junge Band aus Pennsylvania (USA), die sich gemäßigten klassischen Metal-Tönen mit kraftvoller Frauenstimme verschrieben hat und in den USA durchaus auch schon live Erfahrungen sammeln konnte (über einhundert Gigs im Vorprogramm von Acts wie SAXON, DORO oder OVERKILL). Nun möchte man mit dem zweiten Album, welches durch einige illustre Gäste "aufgepeppt" wird (u.a spielt Mike LePond von SYMPHONY X und SILENT ASSASSINS Bass und Jens Johansson von STRATOVARIUS ein Gastsolo), auch auf der internationalen Bühne bekannt werden.
Und wie schon oben erwähnt, macht die Band keine offen hörbaren Fehler. Ihr Metal basiert auf traditionellen Wurzeln, ohne verstaubt zu klingen. Allzu offensichtliche Bandvergleiche fallen einem auch nicht ins Ohr, bestenfalls vielleicht der verkannte Geheimtip SAHARA mit Liz Vandall. Technisch ist die Band in der oberen Liga, die Gitarrensoli von Jeff Teets sind fein und Ehefrau (oder Schwester?) Sarah Teets hat auch eine hübischige Stimme.
Doch kommen wir zum Punkt: Auch nach mehrmaligem Hören schafft es kein Song, meine Aufmerksamkeit über die reine Hörzeit hinaus zu erregen. Dies könnte schlicht am Sound liegen, der meines Erachtens kaum Druck und Tiefe hat und wirkt, als hätte man einen dünnen Film Emotionsfilter über ihn gelegt. Sängerin Sarah packt mich mit ihrer Stimme nicht an der richtigen Stelle, wie es viele andere meiner geliebten singing Metal-Girls tun. Die Arrangements sind nett, oft leicht progressiv ausgefeilt, aber eben niemals bestechend und - obwohl um Eingängigkeit bemüht - schon gar nicht catchy. Die Band klingt fast schon zu routiniert und abgebrüht für ihr Alter. Das finde ich dann am Ende eben nur "ganz gut". Mit ein wenig mehr Mut zum Risiko sähe ich aber viel Potential nach oben und ich hoffe, die Band wird mit "Back From The Edge" schon ein paar Freunde finden. Bei meinen Kollegen hat das ja schon gut geklappt, was der Platz acht im Oktober-Soundcheck belegt.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Thomas Becker