MINDWARS - Do Unto Others
Mehr über Mindwars
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Dissonance
- Release:
- 13.04.2018
- The Forth Turning
- I Am The One
- Blacklisted
- Conspiracy
- In God's Name
- Allegiance To Death
- Wall Of Fire
- Kill Or Be Killed
- Peace Through Violence
- New World Order
- Take It All Away
Ganz netter Oldschool Thrash.
Die internationale (mit Mitgliedern aus Italien und den USA) Thrash-Combo MINDWARS ist zurück und hat Album Nummer drei im Gepäck. Die bei Dissonance Productions unter Vertrag stehende Band hat noch nicht so viele Jahre auf dem Buckel, die Gründung fand im Jahr 2013 statt. Bereits ein Jahr später wurde das Debütalbum "The Enemy Within" veröffentlicht, und im Zweijahresrhythmus dann jeweils die beiden Nachfolger. Vor allem der Gitarrist und Sänger Mike Alvord dürfte vielen Fans kein Unbekannter sein, denn er war in der mittlerweile aufgelösten Thrash/Speed-Metal-Truppe HOLY TERROR bereits in der Zeit von 1986 bis 1989 als Gitarrist aktiv. Auch Drummer Roby Vitari hat eine musikalische Vorgeschichte, von der JESTER BEAST am erwähnenswertesten sein dürfte.
Auf den beiden Vorgängern von "Do Unto Others" waren die Einflüsse der früheren Bands der Mitglieder noch deutlich zu hören, und das hat sich auch bei der dritten Scheibe nicht geändert. Guter, alter Oldschool-Thrash ist noch immer das Maß aller Dinge, garniert wird das Ganze durch Speed-Matal-Riffs, was im Thrash ja auch nicht das Ungewöhnlichste ist. In Sachen Geschwindigkeit geht MINDWARS sehr abwechslungsreich vor, natürlich sind die schnellen Nummern ganz klar in der Überzahl, aber auch bei diesen werden oft langsame Passagen eingebaut, was richtig gut funktioniert. 'In God's Name' ist ein gutes Beispiel dafür, der Track beginnt schleppend, wird dann zwischenzeitlich schnell, und wechselt mehrmals zwischen beiden Geschwindigkeiten hin und her.
Obwohl MINDWARS in einer klassischen Dreierbesetzung unterwegs ist und Gitarrist Mike zusätzlich noch für den Gesang zuständig ist, lässt er trotzdem in nahezu jedem Song mindestens ein schnelles Solo vom Stapel. Diese machen auch richtig Laune und bewegen sich technisch auf hohem Niveau. An dieser Stelle muss ich auch dem Basser Danny ein Lob aussprechen, denn er beweist sehr flinke Finger und hat mich an vielen Stellen von "Do Unto Others" mit seinen schnellen Einlagen überrascht und überzeugt. Auch was das Riffing angeht, gibt es nichts zu meckern. Zwar bietet MINDWARS hier jetzt nichts bahnbrechend Neues, aber immerhin geht das alles gut ins Ohr und ist auch technisch mehr als solide. Genauso kann man übrigens auch das Drumming auf dem Album beschreiben. Eine ganz gute Thrash-Platte also, somit überzeugende acht Punkte und fertig?
Nun ja, nicht ganz. Denn auch wenn die Scheibe musikalisch wirklich mehr als in Ordnung ist, gibt es doch noch etwas zu kritisieren. Als erstes den Gesang von Mike, denn der ist leider sehr gleichförmig gestaltet. Auch ähnelt sich bei mehreren Liedern der Gesang schon recht stark, und wirkt sich leider auch auf dem Hörgenuss aus. Klar, er spielt gleichzeitig die einzige Gitarre bei MINDWARS, aber etwas abwechslungsreicher sollte man seine Stimme schon einsetzen. Die Produktion ist der zweite Kritikpunkt, diese fällt zwar schön roh aus, könnte dabei aber deutlich mehr Druck vertragen. Es gibt sicher viele, die diesen oldschooligen Sound feiern, aber für mich darf es im Jahr 2018 auch gerne etwas aktueller klingen. Es ist ja nicht so, als ob nicht auch kleinere Bands heutzutage die Möglichkeiten dafür hätten.
Der instrumentale Teil von "Do Unto Others" ist wirklich nicht schlecht, man merkt den Jungs an, dass sie ihre Instrumente nicht erst seit gestern spielen und auch ordentliche Songs schreiben können. Der Oldschool Thrash mit gelegentlichen Speed-Metal-Einlagen macht richtig Laune, hat aber leider auch keinen richtigen Brecher mit an Bord. Durch den gleichförmigen Gesang und die nicht ganz optimale Produktion ist "Do Unto Others" zwar immer noch eine ganz nette Angelegenheit, die es aber leider nicht schafft, aus dem Schatten der Konkurrenz herauszutreten und einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Schlecht ist das zwar durchaus nicht, aber für mehr als das solide Mittelmaß fehlen einfach die richtigen Kracher auf dem Album. Empfehlen würde ich die Scheibe vor allem Fans von Thrash oder Speed Metal aus den 80ern, die dürften sich auch an der Produktion nicht so sehr stören.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner