MISERY INDEX - Traitors
Mehr über Misery Index
- Genre:
- Death/Grind/Crust/Punk
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 06.10.2008
- We Never Come In Peace
- Theocracy
- Partisans of Grief
- Traitors
- Ghosts of Catalonia
- Occupation
- Ruling Class Cancelled
- The Arbiter
- American Idolatry
- Thrown Into The Sun
- Black Sites
Über zwei Jahre ist es her, dass das letzte MISERY INDEX-Album<br />"Discordia" in die Plattenläden und direkt in meine Dauerrotation<br />wanderte. Seitdem hat das Quartett aus Baltimore seine Energie in die<br />7“ "Hang Em High" sowie eine Split mit den Schweizer Grindern MUMAKIL,<br />vor allem aber in unermüdliches Touren investiert. Und das hört man dem<br />neuen Langeisen "Traitors" auch deutlich an: Die stete Live-Praxis<br />zeigt das Line-up gewachsen und bestens aufeinander eingespielt.
Über zwei Jahre ist es her, dass das letzte MISERY INDEX-Album "Discordia" in die Plattenläden und direkt in meine Dauerrotation wanderte. Seitdem hat das Quartett aus Baltimore seine Energie in die 7“ "Hang Em High" sowie eine Split mit den Schweizer Grindern MUMAKIL, vor allem aber in unermüdliches Touren investiert. Und das hört man dem neuen Langeisen "Traitors" auch deutlich an: Die stete Live-Praxis zeigt das Line-up gewachsen und bestens aufeinander eingespielt. In Sachen Songwriting präsentiert sich "Traitors" vielfältiger wie facettenreicher und entführt den Hörer in Gefilde, die man den Relapse-Records-Schützlingen gar nicht zugetraut hätte.
Aber von vorn: 'We Never Come In Peace' eröffnet die Scheibe mit reichlich Arschtritt und MISERY INDEX schaffen es, die Energie, die sie auf der Bühne ausstrahlen, mit auf das Album zu nehmen. Schnelle, treibende Passagen treffen auf drückende, walzende, BOLT THROWER-eske Parts, eine beneidenswerte Klampfenarbeit, die immer wieder MORBID ANGEL als Weggefährten ausweist und einen Trommelfuchs, der sein Drumkit sowohl abwechslungs- und ideenreich als auch präzise malträtiert. Darüber thronen Jason Netherton’s leidenschaftliche Vocals, die die Botschaft der Lyrics eindringlich geradewegs in euer Wohnzimmer schreien.
Sie zählen zwar nicht zu den Vertracktesten im Death-Metal-Zirkus, dennoch sind sie den zahlreichen Frickelcombos einen großen Schritt voraus: MISERY INDEX wissen ganz genau, wie man große Riffs schreibt und bewegen sich souverän zwischen Todesblei, Grind, Crust sowie Punk. Bestes Beispiel für so eine Songwriting-Großtat ist das überragende, epische 'Ghosts of Catalonia', das technischen Anspruch mit Eingängigkeit paart und die Messlatte verdammt hochlegt.
Nicht jeder Song kann das Niveau vom Orwell-inspirierten 'Ghosts of Catalonia' oder 'Occupation' halten, Ausfälle gibt es jedoch keine und "Traitors" überzeugt vom ersten bis zum letzten Stück. Mit 'Ruling Class Cancelled' befindet sich auch ein Track von der MUMAKIL-Split auf der Scheibe, der sich bereits live bewährt hat und nun nochmals neu aufgenommen und mit Gast-Vocals von Tompa Lindberg (DISFEAR, AT THE GATES) veredelt wurde. Bei 'Thrown Into The Sun' zeigen sich MISERY INDEX zudem von einer neuen Seite: Der Song dröhnt düster, atmosphärisch und tonnenschwer aus den Boxen und lässt Erinnerungen an MASTODON oder NEUROSIS wach werden.
In Sachen Sound haben die Jungs nichts anbrennen lassen und ihr Werk vertrauensvoll in die Hände von Kurt Ballou (CONVERGE) gelegt, der bereits das letzte DISFEAR-Album "Live The Storm" äußerst gut in Szene gesetzt hat. Abgerundet wird der Silberling von Orion Landaus Artwork, der es einmal mehr versteht, die zynischen wie kritischen Texte visuell umzusetzen. MISERY INDEX setzen mit diesem Album ein deutliches Ausrufezeichen und mir bleibt nur, euch eine Kaufempfehlung auszusprechen.
Anspieltipps: Ghosts Of Catalonia, Occupation, Thrown Into The Sun
- Redakteur:
- Alice Srugies