MISTRESS - II: The Chronovisor
Mehr über Mistress
- Genre:
- Grindcore
- Label:
- Earache / SPV
- Release:
- 19.09.2005
- Rat Piss
- Psychic One Inch Punch
- Gotaboy
- Wanker Colony
- The Chronovisor
- Hit Bottom
- No Memory
- Piss For Blood, Shit For Brains
- 38
- In The Shadow Of The Horns
- Like Broken Glass
Auch das zweite Album von MISTRESS erfreut sich dieser Tage einer Neuveröffentlichung und bestätigt dabei den guten Eindruck des Vorgängers "Mistress". Wiederum vermischen diese verrückten Briten schnelle Grindcore-Attacken mit Doom-, Death- und Sludge-Elementen, haben ihren Schwerpunkt in diesem Falle noch mehr auf die langsameren Sounds gesetzt. So grooven sich MISTRESS hauptsächlich im Midtempo durch ihre Kompositionen, kommen jedoch diesbezüglich ein wenig mehr von BLACK SABBATH weg und orientieren sich stattdessen in die New-Orlens-Richtung, sprich man erweist CROWBAR hier soundtechnisch die Ehre. 'Gotaboy' und 'Rat Piss' hätte man jedenfalls auch aus der Feder von Kirk Windstein erwarten können, und rein riffmäßig wäre auch 'No Memory' ein vorzügliches Tribut an die Schwergewichtigen, wenn der Song bloß nicht so langatmig wäre. Grooves und Sludge gibt es also satt, aber die Grindcore-Schublade halten sich MISTRESS auch immer wieder offen, gerade wenn man mal wieder mit voller Wucht nach vorne bolzt wie bei 'Piss For Blood, Shit For Brains' oder bei der brachialen Abrissbirne 'Psychic One Inch Punch'.
Eine ganz ungewöhnliche Ausnahme aus dieser Stilmischung ist hingegen das Titelstück 'The Chronovisor', bei dem man zusätzlich zu den fetten Rhythmen einige Black-Metal-Gitarren untermischt, die der Band gar nicht mal so schlecht zu Gesicht stehen. Und dass man auf die schwarzmetallischen Sounds bandintern steht, bekommt man anschließend sowieso zu hören, wenn sich MISTRESS mit 'In The Shadow Of The Horns' vor DARKTHRONE verneigen, und das viel besser als erwartet, wenngleich auch nicht so stark wie das Original. Die zweite Cover-Version ist von - nun ratet mal - ... CROWBAR. 'Like Broken Glass', das Titelstück der wohl härtesten CROWBAR-Platte, musste dran glauben, ist ebenfalls gut gelungen, kommt aber gleichermaßen wie das DAKTHRONE-Cover nicht ganz an die ursprüngliche Version heran.
Zweites Album und zum zweiten Mal überzeugt: Fans dieser Sparte sollten sich ruhig mit den Re-Releases von MISTRESS eindecken, denn die Gratwanderung zwischen den Extremen gelingt kaum einer Band so überzeugend wie diesen Briten. Meine Empfehlung an dieses Quintett!
Anspieltipps: Wanker Colony, The Chronovisor, 38
- Redakteur:
- Björn Backes