MOGADOR - All I Am Is Of My Own Making
Mehr über Mogador
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 25.03.2011
- Unexspectedly, Friday
- Deep In Trouble Deep
- Panic!
- So Cold
- One Day
- Sweet Liberty
- Homely Smells Again
- A New Beginning
- All I Am Is Of My Own Making
Italiens Antwort auf den britischen Prog Rock
Die inspirativen Geschichten zu MOGADOR sind schnell erzählt. Das italienische Trio um den trommelnden Sänger Richard George Allen bezieht seine Einflüsse maßgeblich bei den Heroen der britischen Prog-Szene und scheint vor allem von den Frühwerken von YES und GENESIS an die Musik herangeführt worden zu sein. Allerdings gehen MOGADOR einen Schritt weiter und lassen sich auch von zahlreichen modernen Einflüssen leiten. Vor allem die jüngeren Alben von Neal Morse und SPOCK'S BEARD scheinen es der Band angetan zu haben, was im Hinblick auf die neue Scheibe "All I Am Is Of My Own Making" gerade in der harmonischen Schlussphase immer deutlicher offenbar wird. Hier greifen viele verschachtelte Melodien wunderbar ineinander und verwandeln den Titelsong sowie das herrliche 'Homely Smells Again' in Bilderbuchgeschichten aus dem progressiven Sektor.
Allerdings haben MOGADOR auf dem Weg hierhin bereits viele Baustellen geöffnet, die im Laufe der Dreiviertelstunde nicht allesamt mehr vollendet werden können. Gerade zu Beginn arbeitet die Band in erster Linie mit vertrackten Rhythmen und gibt sich sehr experimentierfreudig. Die Scheibe beginnt sehr sperrig, selbst wenn Stücke wie 'Panic!' und 'Deep In Trouble Deep' zumindest hinsichtlich der Basis-Arrangements handwerklich perfekt umgesetzt sind. Doch diese stille Harmonie, die "All I Am Is Of My Own Making" später immer deutlicher herausarbeitet, wwirkt letzten Endes ein wenig übers Knie gebrochen, quasi so wie die Ruhe nach dem großen Knall, den MOGADOR vor allem instrumental in der ersten Albumhälfte inszenieren.
Es wirkt schließlich so, als würden hier zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinandertreffen und mit reichlich Druck versuchen, irgendwie zu kulminieren. Bisweilen geschieht dies fließend, stellenweise ist die Vermischung des natürlichen Progs und der melodischen NeoProg-Elemente aber auch gewaltsam erzwungen. Und dieser Schatten hängt dann schon ein bisschen über dem zweiten Album der Italiener.
Andererseits beinhaltet "All I Am Is Of My Own Making" genügend Aha-Momente, die den Zweitling sicherlich lohnenswert machen. Man muss sich eben nur vor Augen führen, dass die Platte keine vollständig runde Sache ist, dass die Homogenität partiell auf der Strecke bleibt. Aber reinhören sollte man nichtsdestoweniger, da sich MOGADOR in qualitativer Hinsicht und auch beim Songwriting kaum irgendwelche Blöße geben!
Anspieltipps: All I Am Is Of My Own Making, Homely Smells Again
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes