MOMENT OF DETONATION - Re-Blank The Canvas
Mehr über Moment Of Detonation
- Genre:
- Neo-Thrash / Nu Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Sonicscars Records
- Release:
- 01.10.2016
- March Of The M.O.D.
- Pausing For Emphasis
- Moment Of Detonation
- The Importance Of Honesty
- Husk
- Braille-Maps To Eden
- Recollections Of A Misanthropic Diarist
- Order Restored
- Pioneer's Distaste [For The Copyist]
- By The Ember's Glow
Sperrig, unbequem und mit Schwächen in der Ausführung.
Die Düsseldorfer MOMENT OF DETONATION stellen zwar aktuell mit "Re-Blank The Canvas" ihr Debüt in die Regale, doch von wirklichen Newcomern kann man hier eigentlich nicht sprechen. Kopf hinter der ursprünglich im Jahr 2011 als Studio-Projekt gegründeten Band ist nämlich Andreas Lohse, der den meisten wahrscheinlich durch seine Arbeit mit den beiden lokalen Prog-Metal-Größen THOUGHT SPHERE und FORCES AT WORK bekannt sein dürfte. Nach den ersten Gehversuchen mit den beiden EPs "The Legacy They Left Us With" und "Reset The Parameters" wird der Sänger nun dauerhaft von Thor Stone an der Gitarre und Werner Dworatzek am Bass unterstützt, mit denen er gemeinsam den hier vorliegenden Erstling eingespielt hat.
Wer nun in musikalischer Hinsicht mit technisch verspieltem Death Metal rechnet, wie ihn Lohse mit seinen vorherigen Bands produzierte, der wird nach dem verstörenden Intro 'March Of The M.O.D' bereits beim ersten echten Track 'Pausing For Emphasis' schnell eines Besseren belehrt. Statt eines progressivem Riff-Gewitters erwartet den Hörer nämlich eine sehr gewöhnungsbedürftige Stilmischung aus klassischem Achtziger-Schwermetall, modernem Thrash Metal und latenten Nu-Metal-Einflüssen. Auf den ersten Blick funktioniert diese etwas kuriose Zusammenstellung auch durchaus gut, beim zweiten Blick fallen jedoch die schrecklich synthetischen Gitarrensounds und der ungewöhnliche Gesang negativ auf, der irgendwo zwischen Shouts, Growls und ungeübtem Klargesang hin und her pendelt. In den besseren Momenten erinnert Fronter Andreas dabei an den frühen Warrel Dane (Ex-NEVERMORE, SANCTUARY), ohne aber je seine Klasse und sein unnachahmliches Volumen in den tieferen Stimmlagen zu erreichen.
Der angesprochene Track bleibt jedoch leider keine Ausnahme, denn auch im weiteren Verlauf der Scheibe dominieren die eben angesprochenen Schwachstellen das Gesamtbild. Egal ob nun bei der Bandhymne 'Moment Of Detonation', dem sperrigen 'Pioneer's Distaste [For The Copyist]' oder der Abrissbirne 'Recollections Of A Misanthropic Diarist', immer wieder sind es die viel zu künstlich klingenden Gitarren, die gemeinsam mit der hart an der Grenze zum aushaltbaren rangierende Gesangsleistung jede noch so gute Idee zunichte machen. Auf die Spitze treibt es das Trio allerdings in 'Husk', wo sich Andreas an Sprechgesang in Anlehnung an LIMP BIZKITs Fred Durst versucht und der Scheibe damit endgültig den Todesstoß versetzt.
Alles in allem ist "Re-Blank The Canvas" damit eine schwer hörbare Platte geworden, die wohl nur den ganz hartgesottenen Anhängern des Nu Metals gefallen dürfte, sofern diese eine Vorliebe für eher unangenehme Hörerlebnisse haben. Eigentlich schade, denn in einzelnen Momenten scheint auch immer wieder das Gespür der Jungs für schicke Hooklines durch, nur werden diese aktuell eben unter zu Tode produzierten Riffs und schwachen Vocals begraben. Daher gibts für den mutigen musikalischen Ansatz schlussendlich auch vier Punkte, mehr ist hier für die Düsseldorfer aber nicht zu holen.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs