MOMENTUM - Fixation, At Rest
Mehr über Momentum
- Genre:
- Melodic Death Sludge Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Molestin Records
- Release:
- 14.08.2010
- Metamorphose
- Holding Back
- The Conduits Lead
- Red Silence
- As The Skies Break
- Prosthetic Sea
- The Eye That Leads The Way
- Inspiration
- Fixation, At Rest
Querdenkende Islandhelden.
Im Zuge der Beschäftigung mit den Insulanern von KONTINUUM ist mir als deren Empfehlung die befreundete Band MOMENTUM über den Fokus gehuscht. Denn hier wird einem bereits innerhalb der ersten zwei Minuten von 'Metamorphose' klar, das hier wahrlich metamorphotisch, änderungswütig, unkonventionell gewechselt wird. Zwischen Stühlen und Stilen, dort die Prise Death-Metal–Druck, hier ein wenig Folkloreklümpchen, da mal psychedelische Schwämme, dann wieder fast scheu gesungene Wanderwörter. Tolle Mischung, keine Frage. Und bisher gänzlich verschüttet, zugedeckt von den Feuerbergen dort mitten auf dem gewaltig ängstigenden Erdriss.
Wahrscheinlich ist es aber diese Abgeschiedenheit, das vielfach schon bemühte besonders Trist-Schöne, was fast alle Bands, die Gitarren-Alben in Island produzieren, mindestens interessant machen. Verwunderlich auch, wieviele Jungmänner von dieser leicht zu überblickenden Bevölkerung so professionell Instrumente beherrscht.
Und so weit weg! Das Album mit dem sehr charakteristischen Titellied 'Fixation, At Rest' ist bereits im August 2010 erschienen, hat aber gerade in seiner Durchmischung etwas sehr zeitgemäßes. So, wie die Truppe forsch hier auf ihrem ersten so richtig produzierten Album die faulen Schubladen und die Genres wechselt, kann ich nicht behaupten, einen Augenblick der Langeweile erlebt zu haben.
Zwar ist der Zerrgesang, der sich ab und an seine Bahn findet, etwas überhastet zuweilen, stellt aber dann zum Elfengesang oder zum eigenen Ruhigpassagengesang einen farbig-fleischigen Kontrast dar. So geschehen in 'Red Silence', das voll ist von Überraschungen und nach einem hochmelodiösen Mittelteilgesang von einem trotzigen Doom-Gebrüll abgelöst wird.
Dass die Kleinskandinavier auch mal komplett einen "Metal" durchziehen, beweist 'Prosthetic Sea' eindrücklich. Aber wer sich vom postpsychedelischmetallenen 'Inspiration' inspirieren lässt, der wird recht schnell und sehr eindrucksvoll vom Können und Ansatz der Band überzeugt werden. Mit 'The Freak Is Alive' ist gerade auch ein neuer Song vom neuen, kommenden Album veröffentlicht worden, der genau das wiederum illustriert. Lohnt sich!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben