MONOLITHE - II
Mehr über Monolithe
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- Candlelight Recors
- Release:
- 25.04.2005
- II
Was die Franzosen MONOLITHE auf ihrem zweiten Album machen, ist teilweise der helle Wahnsinn. Innerhalb von 52 Minuten bietet dieses Quartett pechschwarzen Doom mit einer unheimlich düsteren Stimmung, einer gleichzeitig epischen Ausstrahlung und einem großen Funken Hoffnungslosigkeit, oder um es kurz zu sagen: den Stoff, den Fans von jedem einzelnen MY DYING BRIDE-Album erwarten. Der Unterschied zwischen den Franzosen und den beliebten Engländern: MONOLITHE haben ihre gesamte Gedankenwelt in einem einzigen Song zusammengefasst, liefern also nicht nur bedrohlich klingende, überaus finstere Kost ab, sondern machen das Material für den durchschnittlichen Hörer unheimlich schwer zugänglich.
Inspiriert von Stanley Kubricks "2001 – A Space Odyssey" fahren die Franzosen einen ausgesprochen schwermütigen Sound auf, der aufgrund seiner unheimlich depressiven und stellenweise auch lebensmüden Ausstrahlung alles andere als leicht konsumierbar ist; schon gar nicht, wenn man sich selber nicht in der besten Gemütslage befindet. Immer wieder werden die Riffs wiederholt, preschen immer tiefer in die Seele ein und lassen dem Hörer dabei keine Ruhe. Einzelne, sehr dezent eingestreute Elemente aus der heimischen Folklore wie die Verwendung eines Akkordeons (keine Sorge, das passt sehr gut) bieten kurze Aufheiterung, ansonsten bleiben MONOLITHE aber ihrer pessimistischen Ausrichtung treu.
Selbst das im Hintergrund verwendete Keyboard wirkt wie eine schwere Last und unterstützt die melancholische Stimmung mit seinen getragenen Sounds. Es gibt einfach kein Entkommen, MONOLITHE holen einen mit jeder Note, mit jedem noch so schweren Riff und mit jeder bitteren Melodie zurück in ihre depressiv anmutende Gedankenwelt. Insofern sind die Franzosen in vielerlei Hinsicht auch mit DEINONYCHUS zu vergleichen, nur eben, dass der Sound hier epischer und nicht so fies wie beim niederländischen Ein-Mann-Projekt klingt. Von der Intensität her lassen sich jedoch keine grundlegenden Unterschiede ausmachen, denn auch MONOLITHE klingen ergreifend und beängstigend zugleich.
Für Doom-Jünger ist "II" daher eine allzu prächtige Sammlungsergänzung, die man jedoch nicht mal eben so nebenbei hören kann. MONOLITHE schreien danach, in all ihrer Trauer und mitsamt all den verbreiteten Emotionen erlebt und vergöttert zu werden. Meine Hochachtung für ein ambitioniertes Düsterwerk und eine dringende Kaufempfhelung sind der verdiente Lohn. Ich verneige mich vor einer neuen Institution in Sachen Doom.
Anspieltipp: Bei einem Song ist es wohl logisch, was ich empfehle, oder?
- Redakteur:
- Björn Backes