MONSTROSITY - Rise To Power
Mehr über Monstrosity
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 09.02.2004
- The Exordium
- Awaiting Armageddon
- Wave Of Annihilation
- The Fall Of Eden
- Chemical Reaction
- A Casket For The Soul
- Rise To Power
- Visions Of Violence
- From Wrath To Ruin
- Abysmal Gods
- Shadow Of Obliteration
Eingefleischten Death-Metal-Anhängern brauche ich MONSTROSITY sicher nicht mehr vorzustellen. Seit nunmehr 13 Jahren sind die Jungs um Mastermind Lee Harrisson (Schlagzeug) ein fester Bestandteil der Florida-Szene und haben auch die mageren Jahre Mitte bis Ende der Neunziger überlebt. Und selbst der Ausstieg von George "Corpsegrinder" Fisher, der zu CANNIBAL CORPSE übersiedelte, konnte MONSTROSITY nicht stoppen, im Gegenteil, auch in der Nachfolgezeit lieferte das Quintett erstklassige Death-Metal-Scheiben ab, die zum Besten gehörten (und immer noch gehören) was diese Szene zu bieten hat.
Mit "Rise To Power" folgt nun der vorläufige Höhepunkt und das definitiv beste Album der Bandgeschichte, und das soll schon einiges heißen. Wie gewohnt geht die Band sehr technisch zu Werke; speziell die Schlagzeugarbeit sticht hier heraus und belegt einmal mehr, dass die amerikanische Death-Metal-Szene mit den weltweit besten Drummern gesegnet ist. Es ist einfach der helle Wahnsinn, was Lee Harrisson hinter der Schießbude fabriziert, von vertrackten Highspeed-Rhythmen bis zum völligen Geblaste beherrscht der Mann sämtliche Register der harten Musik und spielt diese auf "Rise To Power" vollständig aus.
Auch die Gitarrenarbeit ist erstklassig, wobei die heulenden Solo-Spots in beinahe jedem Song immer wieder ein Genuss sind. Rein rifftechnisch ist natürlich auch alles im grünen Bereich, wobei sich MONSTROSITY mittlerweile etwas mehr auf schleppendere Midtempo-Riffs als auf konsequentes Geknüppel konzentreieren und so für willkommene Abwechslung sorgen.
Insgesamt erinnert "Rise To Power" ein wenig an die letzten Werke von NILE, nur mit dem Unterschied, dass sich MONSTROSITY nicht mit Pharaonen beschäftigen und grunztechnisch noch nicht die Tiefe der Ägyptologen erreichen.
Das ist aber auch kein Problem, denn auch so löst Sam Molina seine Aufgabe hinterm Mikro denkbar gut und macht den Corpsegrinder fast völlig vergessen.
Kommen wir als Letztes zu den Songs, und die haben es wirklich in sich. Direkt der Opener `The Exordium´ ist der absolute Hammer, zu dem die Matte wie von allein anfängt zu schwingen. Und bei Nummern wie dem schleppenden `Wave Of Annihilation´, dem treibenden `Chemical Reaction´ oder dem rasanten `From Wrath To Ruin´ wird sich daran auch so schnell nichts ändern. Nach einer guten Dreiviertelstunde ist die Nackenmuskulatur dann entsprechend durchmassiert, aber stets bereit für einen weiteren Durchgang von "Rise To Power", denn trotz aller technischen Finesse lässt sich zu den elf Songs dieser Scheibe wirklich prima abbangen.
Lediglich das Noise-Geschrammel zum Abschluss von `Shadow Of Obliteration´ ist ein wenig nervig, ansonsten haben MONSTROSITY hier ein überdurchschnittlich starkes Prügel-Album eingezimmert, welches man sich als Fan der alten amerikanischen Schule keinesfalls entgehen lassen sollte.
Anspieltipps: The Exordium, From Wrath To Ruin, Abysmal Gods, Chemical Reaction
- Redakteur:
- Björn Backes