MONTECHARGE - Demons Or Someone Else
Mehr über Montecharge
- Genre:
- Hardcore / Noise
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 27.12.2019
- XVIII Demons Or Someone Else
- XIV Divine Arrows
- XIII Encircle The Earth
- XV Wind & Waves
- Atone II
- XVI Cenes Profondes
- XVII Oreste
- Atone I
- Atone III
- XIX Protagonists / Antagonists
- XX Wolves II
Solider Einstand der Hardcore-Truppe aus Genf.
Direkte und kraftvolle Musik, das haben sich MONTECHARGE aus der Schweiz auf die Fahnen geschrieben. Der Vierer aus Genf ist dabei bereits seit zehn Jahren gemeinsam aktiv, veröffentlichte allerdings bisher nur einzelne Singles und machte zumeist eher als Liveband auf sich aufmerksam. Inzwischen steht mit "Demons Or Someone Else" das Debütalbum der Jungs in den Startlöchern und soll die eigenwillige Hardcore-Interpretation nun einer größeren Hörerschaft näherbringen.
Für den Hörer beginnt das MONTECHARGE-Erlebnis dabei mit einem Sprung ins kalte Wasser, denn der Opener und Titeltrack 'XVII Demons Or Someone Else' legt direkt mit massiven Riffs und vertracktem Drumming los. Gleichzeitig sind auch vereinzelte Black-Metal-Einflüsse herauszuhören, was auch die selbst vorgenommene Kategorisierung als Blackened Hardcore untermauert. Besonders positiv fällt hier Fronter Quentin Bocquel auf, der mit seinem variablen Organ irgendwo zwischen Growls und brutalen Shouts pendelt und damit dem ohnehin schon energiegeladenen Treiben die Krone aufsetzt. Ebenso überzeugt mich Wladislas Marian an der Gitarre vom Start weg, was vor allem daran liegt, dass der gelernte Bassist seinen Posten am Sechsaiter ungewohnt interpretiert und den Kompositionen mit seinen Riff-Attacken eine ganz eigene Note verleiht. Angeführt von diesem Duo kämpfen sich die Schweizer durch eine treibende Komposition nach der anderen und gehen dabei mal etwas melodischer zu Werke ('XVI Cernes Profondes'), während die Tracks an anderer Stelle auch schon in fast verwirrende Noise-Kaskaden abdriften ('XIII Encircle The Earth'). Und trotz einer grundsätzlich rundum gelungenen Leistung und einigen interessanten Ansätzen will der Funke bei mir auch nach mehreren Durchläufen nicht so recht überspringen, was wahrscheinlich daran liegt, dass einfach dieser ganz große Aha-Moment fehlt - dieser eine unwiederstehliche Hook, der den Vierer auf ein Niveau mit vergleichbaren Acts wie CONVERGE heben würde.
Für Fans von angeschwärztem Hardcore und dichten Noise-Experimenten ist der Silberling dennoch ein gefundenes Fressen und mit etwas mehr Erfahrung werden die Schweizer vielleicht auch sporadische Besucher dieser musikalischen Gefilde für sich gewinnen können. Bis dahin ist "Demons Or Someone Else" ein solider Einstieg, der Lust auf mehr macht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs