MOONLIGHT DESIRES - At The Movies (EP)
Mehr über Moonlight Desires
- Genre:
- Pop als Rock/Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Infamous Butcher Records
- Release:
- 17.07.2020
- Glory Of Love
- Hungry Eyes
- The Goonies R Good Enough
- Don't You Forget About Me
Zurück in die Zukunft, Teil 2.
Das Programm der MOONLIGHT DESIRES aus Kanada ist es, Pop aus den Achtzigern als Hardrock und Metal zu covern. Seit ihrem sehr gelungenen Album "Just The Hits: 1981 - 1985" von 2017 haben sie uns fast drei Jahre warten lassen, um sich nun mit ihrer neuen EP "At The Movies" Lieder aus Jugendfilmen des kühlen Jahrzehnts vorzuknöpfen.
Wie beim Album haben die MOONLIGHT DESIRES um Bandkopf Trevor Ziebarth wieder die Popnummern so geschickt umarrangiert, dass man sie einerseits wiedererkennt, sie aber andererseits ohne Irritation als Heavy Rock annimmt. Los geht es mit dem herrlich pathetischen Liebeslied 'Glory Of Love' von PETER CETERA. Spätestens seit dem dritten Anhören dieses Covers kann ich mir das Lied gar nicht mehr ohne die wuchtigen Rhythmusgitarren, mit denen sich der Chorus anbahnt, vorstellen, und während im Original der Mann, der schon bei CHICAGO für die romantischen Balladen zuständig war, das Finale mit einer unverzerrten Gitarre, Tasten und Streichern ausklingen ließ, lassen die MOONLIGHT DESIRES so richtig die E-Gitarren krachen. Ich hätte nicht gedacht, dass man ERIC CARMENs magerem Popnümmerchen 'Hungry Eyes' mit seinem Plastikkeyboard Fleisch an die Knochen rocken könnte, und auch Ziebarth und Mannen tun sich hier schwer. Dass das Saxophon im Solo durch eine Gitarre ersetzt würde, war zu erwarten, doch sie hätte durchaus härter und verzerrter klingen können. Die zusätzlichen instrumentalen Exkursionen sind eine gute Idee, aber vermutlich hätte man bei diesem Lied deutlich radikaler vorgehen müssen. Dass in 'The Goonies R Good Enough' der schrillen CYNDI LAUPER ein Rocker steckt, beweist eine schnellere, härtere und um einige Schnörkel entschlackte Interpretation, über die nette Leadgitarren gelegt wurden. Etwas Besonderes wartet am Ende: 'Don't You (Forget About Me)' von den SIMPLE MINDS wird mit beinahe galoppierenden Gitarren und unter Verzicht auf die markanten Keyboards gespielt, gesungen wird es jedoch in einer coolen und monotonen Stimme, die wesentlich poppiger klingt als der ausdrucksstarke Originalsänger Jim Kerr; nur die "Hey, hey"-Rufe werden erwartbar gegrölt.
So hat MOONLIGHT DESIRES mit "At The Movies" auch 2020 wieder eine Scheibe in petto, die uns alternden Kindern der Achtziger Nostalgie, Ironie und Rock beschert. Da kann die nächste Veröffentlichung gerne wieder ein Langspieler sein.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser