MORD - Necrosodomic Abyss
Mehr über Mord
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Osmose Productions / Twilight
- Opus I
- Opus II
- Opus III
- Opus IV
- Opus V
- Opus VI
- Opus VII
- Opus VIII
MORD haben sich in den vergangenen Jahren ein Standbein als norwegisches MARDUK-Äquivalent als verschafft und gelten nebst den Kollegen von SETHERIAL als die derzeit aggressivste und kompromissloseste Black-Metal-Kapelle Skandinaviens. Diesem Ruf wird die Truppe auf ihrem neuen Machwerk "Necrosodomic Abyss" nun ein weiteres Mal gerecht, wenngleich man heuer ein wenig einspurig zu Werke geht. Ständige Tempovorstöße, wüstes Geknüppel und gerade zum Ende hin wenig Variation prägen den neuen Output - und rufen beinahe zeitgleich ähnliche Probleme hervor, wie diejenigen, mit denen auch ihr schwedisches Pendant seit geraumer Zeit zu kämpfen hat.
Zunächst einmal beackern MORD aber bewährtes Terrain, bereits 'Opus I' bietet einen ansprechenden Mix aus purer, infernalischer Raserei und deftigen Midtempo-Sägen, veredelt von einem unheimlich rauen, aggressiven Sound. Und ähnlich bedrohlich knüppeln die Nordmänner weiter durchs Gebälk und blasen in den Open Nr. III und IV mit äußerster Feuerkraft zur Attacke. Gerade hier zeichnet sich vor allem die Rhythmusarbeit als eine der beständigsten und besten der gesamten Szene aus und nimmt selbst den krassesten Geschwindigkeitsrausch mit Bravour.
An gleicher Stelle verzeichnen die Songs dann aber auch schon eine gewisse Einspurigkeit, das Songwriting ist in gewisser Weise sicherlich ordentlich und einzelne Tracks definitiv vorbildliche Extrem-Kost, nur eben mangelt es insbesondere den Vertretern des Schlussdrittels an markanten Breaks und dem nötigen Maß an Abwechslung. Nach dem absolut fantastischen 'Opus IV' flachen diesbezügliche Ambitionen langsam aber sicher ab. Das streitlustige Duo gibt sich viel zu sehr der Raserei hin, vergisst den eigentlichen Anspruch und schließt ein bis auf weiteres grundsolides, teils sogar richtig starkes Album leider nur mit der Verwertung durchschnittlicher bis unmotivierter Ideen.
Letztendlich sollten MORD künftig schauen, dass sie das Songwriting als solches über die Demonstration ihrer Fingerfertigkeiten stellen. Dass die beiden Mitstreiter über durchaus flinke Finger verfügen, haben sie nun schon oft genug bewiesen. Von einer führenden Szene-Kapelle - ganz besonders wenn sie aus Norwegen stammt - darf man aber heuer mehr erwarten als extreme Attacken und überschrittene Tempolimits. Und dies hat die band auf "Necrosodomic Abyss" leider nicht immer berücksichtigt.
Anspieltipps: Opus I, Opus IV
- Redakteur:
- Björn Backes