MORGART - Die Schlacht (in acht Sinfonien)
Mehr über Morgart
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Black Tower / Black Attakk
- Sinfonie 1 - Einleitung
- Sinfonie 2
- Sinfonie 3
- Sinfonie 4 - Die Schlacht
- Sinfonie 5 - In A-Dur
- Sinfonie 6
- Sinfonie 7
- Sinfonie 8 - Finale
MORGART ist die neue Band der Herren Max und Fabian, welche früher in Diensten der schweizerischen Black-Metal-Institution FORSTH standen. Die bereits 1999 gegründete Formation legt nun ihr Debüt vor, welches ein historisches Konzeptalbum über die Morgartenschlacht vom 15. November 1315 ist, als die Schwyzer über ein habsburgisches Heer siegten und so den Grundstein für die schweizerische Eidgenossenschaft legten. Dieses Konzept ist angenehm frei von schwarzmetallischen Klischees und laut Labelangaben im Booklet auch ansprechend umgesetzt, was ich anhand der Promo leider nicht beurteilen kann.
Musikalisch tischen uns die beiden Schweizer epischen Bombast-Black-Metal mit starkem Schwerpunkt auf symphonischen Keyboards auf. Neben den Keyboards bedient sich das Duo auch eines Drumcomputers, da es ihm bisher nicht gelungen ist, geeignete Musiker zur Verstärkung der Band zu finden. Da das Schlagzeug jedoch sehr dezent eingesetzt ist, fällt sein synthetischer Ursprung überhaupt nicht negativ auf. Die Platte ist in acht schlicht durchnummerierte Sinfonien gegliedert, die alle gemein haben, dass sie durch die vom Keyboard erzeugten Melodien im meist getragenen Tempo geprägt sind und die Gitarre zum Beispiel bei 'Sinfonie 3' sehr weit in den Hintergrund rücken lassen. Das wird manchem Black-Metal-Puristen zwar nicht schmecken, aber gerade deshalb ist es wichtig zu erwähnen, dass MORGART trotz der Dominanz elektronischer Klänge in keiner Hinsicht wie ein künstliches Black-Metal-Produkt wirkt und sich auch trotz aller orchestraler Orientierung weit ab von den Pfaden des aufdringlichen Bombasts bewegt. Dazu ist das Schaffen der Schweizer zu authentisch und organisch, legt zu viel Wert auf ausgedehnte Klanglandschaften und atmosphärische Arrangements. Außerdem gibt es natürlich auch etliche sehr aggressive Stellen mit klirrenden Gitarren und Blastspeed. Der Gesang, den sich Fabian und Max teilen, bewegt sich weitestgehend im Bereich des urtypischen schwarzmetallischen Keifens, wobei sich hin und wieder auch einige kurze klar gesungene Passagen einschleichen. Mir persönlich gefällt die Band am besten, wenn sich die Gitarren etwas weiter in den Vordergrund wagen und der Gesamteindruck so heavier und bissiger wird. Das liegt aber natürlich auch daran, dass mir Black Metal in seiner ursprünglicheren, weniger symphonischen Variante in der Regel lieber ist. Doch auch die orchestral dominierten Passagen und Stücke sind sehr gut in Szene gesetzt, so dass ich MORGART ohne Bedenken attestieren kann, dass sie ihre Sache gut gemacht haben und dass "Die Schlacht" sicher ihre Anhänger finden wird.
Da es sich vorliegend um ein zusammenhängendes Konzept handelt, verzichte ich auf Anspieltipps und belasse es dabei, Anhängern von qualitativ hochwertigem, orchestralem Black Metal zu empfehlen, sich die Hörproben auf der Homepage der Band anzuhören, um schließlich selbst zu entscheiden, ob die Band ihren Geschmack trifft oder vielleicht doch zu keyboardlastig ausgerichtet ist.
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle