MORSE, NEAL - Sola Gratia
Mehr über Morse, Neal
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- InsideOut / Sony
- Release:
- 11.09.2020
- Preface
- Overture
- In The Name Of The Lord
- Ballyhoo (The Chosen Ones)
- March Of The Pharisees
- Building A Wall
- Sola Intermezzo
- Overflow
- Warmer Than The Sunshine
- Never Change
- Seemingly Sincere
- The Light On The Road To Damascus
- The Glory Of The Lord
- Now I Can See/The Great Commission
Hausmanns-Prog.
In den letzten Jahren hat NEAL MORSE insbesondere mit der NEAL MORSE BAND für einen üppigen Output gesorgt. Vor allem bei den zusammenhängen Werken "The Similitude Of A Dream" und "The Great Adventure" war die kreative Unterstützung durch Bill Hubauer und Eric Gillette ein Garant für großartige Songs. Nun gibt es ein neues Album ohne die große Bandbesetzung, denn hier wirken nur Neals langjährige Mitstreiter Mike Portnoy (dr.) und Randy George (b.) mit. Wie der Titel "Sola Gratia" erahnen lässt, ist der textliche Rahmen des Albums explizit christlich gehalten. Es geht um den Apostel Paulus.
Wie man es von Neal Morse kennt, setzt er beim Songwriting auf wiederkehren Motive, Selbstzitate und ein sofort erkennbares Arsenal an Akkordverbindungen. In dieser Hinsicht knüpft "Sola Gratia" konsequent an "Sola Scriptura" (das 2007er Konzeptalbum zum Leben Martin Luthers) an, auch einige Verweise zu "Question Mark" (2005) lassen sich aufdecken. Auch Reminiszenzen an die anderen Bands des Prog-Missionars rücken die Stücke schnell auf bekanntes Terrain ('Building A Wall' wäre auch auf einem FLYING COLORS-Album nicht fehl am Platze, 'Overflow' würde bei TRANSATLANTIC nicht auffallen). Diese Allgegenwärtigkeit des Morseschen Signature-Sounds muss man nicht mögen, wobei diese Charakteristik weder eine Neuigkeit ist, noch den Hörgenuss direkt schmälert.
Es geht musikalisch auch etwas mutiger, wie 'Seemingly Sincere' beweist. Mit neuneinhalb Minuten ist der längste Song der Platte auch der meiner Meinung nach beste. Neben einer Reihe von typischen Morse-Songs gefällt sogar die poppigste Nummer 'Ballyhoo', deren offensiver Musical-Einschlag es nur noch eingängiger macht.
"Sola Gratia" macht nach wenigen Durchläufen reinen Tisch mit dem Hörer: Fans von NEAL MORSE kommen genau so auf ihre Kosten, wie es eigentlich bei allen Alben mit seiner Beteiligung der Fall ist. Wer hingegen im Solo-Schaffen etwas aussiebt, der wird sich den jüngsten Wurf wohl nicht ins Regal stellen. Dafür gibt es hier zu wenig neue Ideen, als dass man neben "Question Mark" oder eben den aktuellen NEAL MORSE BAND-Scheiben noch mehr aus dem gleichen Baukasten benötigt. Ich gehöre da eher zur ersten Fraktion, der auch "Sola Gratia" kurzweiliges Vergnügen bereitet. 66 Minuten apostolischer Hörspaß.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher