MORSE, NEAL & THE RESONANCE - No Hill For A Climber
Mehr über Morse, Neal & The Resonance
- Genre:
- Prog Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- InsideOut Music
- Release:
- 08.11.2024
- Eternity In Your Eyes
- Thief
- All The Rage
- Ever Interceding
- No Hill For A Climber
Frische neue Sounds von Neal Morse.
NEAL MORSE tritt jetzt also mit THE RESONANCE auf. OK. Wahnsinn, was dieser Mann für einen Output hat! Das neue Album, das erste mit THE RESONANCE, hat "nur" eine Spieldauer von 67 Minuten - bei fünf Songs. Es gibt also die berühmt-berüchtigten Longtracks von Neal, auf dieser Scheibe zwei Titel mit (teils deutlich) über 20 Minuten, aber auch drei Tracks zwischen fünf und sieben Minuten - für seine Verhältnisse ist das ja fast Radio-Format. Auf unnötige Zwischenspiele wurde verzichtet. Ich muss sagen: Nachdem es zuletzt ja in der Regel eher Rock-Opern von ihm gab, bin ich sehr froh, mal wieder ein ganz normales Studioalbum serviert zu bekommen. Natürlich hatten "Jesus Christ The Exorcist" und die beiden "Joseph"-Teile kompositorisch und gesanglich viele Highlights zu bieten, aber allein durch ihre Länge waren sie auch erschlagend. Neal hat sich hier begabte Musiker aus seiner Gegend geschnappt, die weitestgehend noch unbekannt im Prog-Rock-Business sind. Aber gemeinsame Weihnachtskonzerte und andere regionale Projekte haben die Truppe zusammengeschweißt. Ob es dafür jetzt zwingend einen neuen Bandnamen gebraucht hätte sei mal dahin gestellt, aber man kann natürlich nachvollziehen, dass so auch ein gewisses Team-Feeling hergestellt werden soll. Inhaltlich basiert das Album auf dem Roman "Demon Copperhead" von Barbara Kingsolvers. Von dem Roman habe ich noch nie gehört, ich kann dazu also nichts sagen. Auffällig ist aber, dass es keine fromme Botschaft gibt auf diesem Album. Das ist natürlich untypisch für Neal in den letzten Jahren.
Tatsächlich klingt das Album unglaublich frisch - frischer als die Alben der letzten Jahre. Klar hatten gerade auch "Innocence & Danger" oder "Sola Gratia" starke Momente. Aber ich habe Neal nicht mehr so spannend erlebt seit The Great Adventure" - das ist fünf Jahre her, also bei Neal Morse unheimlich viele Alben (denn an etlichen Projekten ist er ja auch noch beteiligt). Mich faszinieren hier die Klangteppiche, aber auch die Gitarrensoli klingen sehr frisch. Das Schlagzeug klingt nicht wie früher so oft typisch nach Mike Portnoy. Einerseits ist das ein wenig traurig. Andererseits gibt es der Musik auch eine ganz andere Note. Auch die Gesangsmelodien kannte ich so von Neal noch nicht - und trotzdem gibt es dann wieder Riff-Abfahrten, die mir sofort klar machen, wer hier der Chef ist.
Ob das Album mit den Klassikern von TRANSATLANTIC, SPOCK'S BEARD oder seiner Solo-Diskographie mithalten kann, das muss wohl die Zeit zeigen. Für mich ist zumindest klar, dass es sein spannendstes Album seit etlichen Jahren ist. Das wunderbare Artwork rundet die Sache natürlich hervorragend ab.
Anspieltipps: Bei der Spiellänge... ich würde einfach mal den Opener 'Eternity In Your Eyes' empfehlen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer