MORTE INCANDESCENTE - ...O Mundo Morreu!
Mehr über Morte Incandescente
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- War Arts Productions
- Release:
- 18.03.2016
- Diz nao a vida
- Num cemiterio
- O final de uma era
- Nunca mais ira amanhecer
- Disturbio absoluto
- Ser incredulo
- Nas esquinas da alma
- O sol nao nasce mais
- Tiro no escuro
- Diz adeus
- O fogo de dentro
- Um rasto de odio
Ein gut gehütetes portugiesisches Geheimnis!
Seit dieses Duo 2002 gemeinsame Sache macht, gehört es wohl zu den wichtigsten Vertretern der portugiesischen Black-Metal-Szene. Der Haken an der Sache: MORTE INCADESCENTE ist trotz vieler gefeierter Releases immer nur ein Thema im heimischen Underground gewesen. Vulturius und Nocturnus Horrendus haben ihre Konzentration aber auch nicht immer auf diese Band gerichtet, sondern sich auch als Mistreiter in zahlreichen anderen Kapellen betätigt, weshalb die sträfliche mediale Vernachlässigung dieses finsteren Schatzes wohl halbwegs erklärbar ist.
Mit ihrem neuen Release greifen die Südeuropäer nun aber ein weiteres Mal an, und diesmal scheinen sie es auch endlich wissen zu wollen. Denn trotz einiger chaotischer Passagen zu Beginn ihres neuen Albums haben die zwei Originale auf "...O Mundo Morreu!" den Geist des Black Metal in seiner ganzen abscheulichen Pracht wirklich bewundernswert gut eingefangen!
Zunächst jedoch sieht es ganz danach aus, als sei hier lediglich ein weiterer Botschafter der DARKTHRONE-Ursprünglichkeit unterwegs. MORTE INCANDESCENTE agiert auf einem vergleichbaren Level wie die nordische Gottheit auf ihren ersten Werken, wenngleich hier und dort durchaus auch einmal Raum für ein paar knappe melodische Einsprengsel bleibt. Doch raue Kost wie 'Num Cemiterio' und 'Nunca Mais Ira Amanhecer' flehen geradezu nach Gehör, nicht zuletzt weil das Songwriting beileibe keine einspurigen Ansätze aufweist. Die Band tourt durch die ganze Welt der frostigen Inspiration, schafft ein wahrhaftiges Teufelswerk mit zahlreichen diabolischen Attacken, ist sich aber auch darüber im Klaren, welche intensive Wirkung minimalistische Melodik in einem allzu aggressiven Setting haben kann. Gerade in der zweiten Hälfte von "...O Mundo Morreu!" sind dabei einige richtig starke Hymnen entstanden, deren depressiver Unterton der Scheibe die fehlende sphärischen Komponente verpasst und aus dem großen Ganzen und vor allem aus dem vermeintlichen Chaos eine homogene, sehr lebendige, letztlich aber auch spannungsreiche Platte macht, deren Qualitäten deutlich aus all den Releases heraussticht, die im Süden Europas an die Oberfläche kommen.
Die portugiesische Szene ist weithin für ihre düsteren Klänge berüchtigt; MORTE INCANDESCENTE jedoch liefert mit "...O Mundo Morreu!" den raubeinigen Gegenschlag und eines der besten Alben, die der Metal-Underground rund um Lissabon bis dato zutage gebracht hat. Sehr stark!
Anspieltipps: Nunca mais ira amanhecer, Diz adeus, Om rasto de odio
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes