MORTIFICATION - EnVision EvAngelene
Mehr über Mortification
- Genre:
- Death Metal/ Groove Metal/ Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 23.04.1996
- EnVision EvAngelene
- Northern Storm
- Peace In The Galaxy
- Jehova Nissi
- Buried Into Obscurity
- Chapel Of Hope
- Noah Was A Knower
- Crusade For The King
Von Down Under kommt eine christliche Mischung aus Heavy-, Groove-, Thrash- und Death-Metal.
Nach den drei echten Death-Metal-Alben "Mortification", "Scrolls Of The Megilloth" und "Post Momentary Affliction" entfernte sich die Band immer mehr von dem ursprünglich eingeschlagenen Stil. Zwischen diesen drei und dem Album, das heute im Fokus steht, wurden zwei weitere Alben veröffentlicht, die aber eher dem Thrash Metal zuzuordnen sind. "EnVision EvAngelene" zeigt sogar viele Einflüsse des klassischen Heavy Metal.
Diese Entwicklung der Band ist aber keineswegs als schlecht abzutun. Es war nur sinnvoll für die Band, sich auf den Sound des Albums "Blood World" zu konzentrieren und ihn weiterzuentwickeln, da es erfolgreicher war als die vorher genannten Alben der frühen Phase von MORTIFICATION. Folglich kann man alle darauffolgenden Alben mit dem puren Death Metal der ersten Jahre vergleichen, es macht aber eher selten Sinn. Allerdigns orientierte sich die Band bei "Erasing the Goblin" und "Realms of the Skelataur" wieder am Sound aus den 90ern.
Kommen wir nun zu dem Album "EnVision EvAngelene". Im Gegensatz zum Vorgänger wurde die ganze Hintermannschaft ausgewechselt; einzig und allein Steve Rowe, der Frontmann, spielte auf jedem Album. Die Zeiten von Ausnahmedrummer Jayson Sherlock mit der Band sind schon länger vorbei und das fällt hier auch wieder auf. Das Schlagzeugspiel ist solide, sticht aber nicht heraus, wie es bei Sherlock der Fall war.
Auf der anderen Seite bereichert der neue Gitarrist Lincoln Bowen den Sound des Albums. Durch seine Gitarrenarbeit wird der Fokus auf Melodien gelegt. Zudem spielt er auch einige wirklich gute Soli ein, die sich von denen der früheren Gitarristen in positiver Weise abheben. Rowes Bass kommt dominant wie gewohnt und seine Stimme klingt ein Stück tiefer als auf dem Vorgänger, ist aber nicht mit den früheren Growls zu vergleichen.
Mit einem Song von epischer Länge (18 Minuten!) wird der Start in das Album gemacht. Musicalartig wird mit einer Mischung aus Heavy-, Groove-, Thrash- und Death-Metal die Geschichte der Kreuzigung Jesu aus der Sicht der Engel beschrieben. An diesem Punkt wird wahrscheinlich ein Großteil der Leserschaft schon abschalten: Als christliche Band hatte MORTIFICATION schon immer einen schweren Stand in der Metalcommunity. Damit wird man aber dem Niveau des Outputs nicht gerecht. Ebenso ist es dieser Track, ausgeschmückt mit viel Bombast, auf jeden Fall wert, eine Chance zu bekommen.
Hierauf folgt 'Northern Storm' - eine Midtempo-Nummer, die mit einem coolen Riff aufwartet, sonst aber nicht weiter auffällt. Mit 'Peace In The Galaxy' und 'Jehova Nissi', wird eine ordentliche Portion Groove in das Album gebracht. Dazu kann ersteres mit einem schnellen Refrain überzeugen. Die beiden Lieder 'Buried Into Obscurity' und 'Noah Was A Knower', welche gutklassige Thrasher sind (letzteres mit einem guten Maß an Wortwitz), bringen Abwechslung in den sonst eher Groove- und Midemtpo-orientierten Sound. Auf der anderen Seite gehen die restlichen beiden Songs irgendwie in der Gesamtheit des Albums unter, da die Ähnlichkeit zu den anderen Liedern zu groß ist und nichts Neues oder Überraschendes geboten wird.
Am Ende bleibt ein eher mittelmäßiges Album, das aber zwei bis drei Highlights beinhaltet. Wie immer sind die Texte klar christlich und besonders auf diesem Album sind die Botschaften alles andere als subtil, weshalb jeder für sich selbst zu entscheiden hat, ob der Rundling in die Samlmung wandert oder nicht. Als Fan von MORTIFCATION sollte man das Album aber auf jeden Fall gehört haben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen