MORTILLERY - Shapeshifter
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2016
Mehr über Mortillery
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Napalm
- Release:
- 27.05.2016
- Age Of Stone
- Bullet
- Mantis
- Black Friday
- Wendigo
- At The Gates
- Torture
- Shapeshifter
Canadian Thrash mit punkiger Attitüde
Das Frühlingsfest des Thrash! Selten haben innerhalb von zwei Monaten mehr altgediente Bands dieser Stilrichtung Alben veröffentlicht (bzw. stehen kurz davor) als in diesem Moment. Auf der einen Seite zeigen Meister wie DEATH ANGEL, FLOTSAM & JETSAM oder PARADOX, wo der Hase lang läuft, auf der anderen Seite kommen Jungspunde wie MORTILLERY mit neuem Material um die Ecke geschliddert. Letzgenannte hauen nun ihren dritten Longplayer raus und möchten beweisen, dass sie sich nicht auf den Lorbeeren der Vorgänger ausruhen, sondern mit ebenbürtigem Material glänzen können.
Im Gegensatz zu einer Band wie SUICIDAL ANGELS, die vermehrt auf Stakkato-Riffing setzen und den Einfluss von SLAYER & Co. gar nicht erst zu verstecken versucht, klingt das Material der kanadischen "Newcomer" eher von altem Punk und Hardcore inspiriert. Vielleicht ist es daher gar kein Zufall, dass der Opener 'Radiation Sickness' genau wie ein NUCLEAR ASSAULT-Song betitelt ist. Zwar geht man ein ganzes Stück räudiger zu Werke als die New Yorker Helden, die Einflüsse dürften aber ähnlich sein. Weniger in puncto Songwriting, sondern vor allem beim Gesang hinkt man allerdings etwas hinterher. Während John Connelly dem NUCLEAR ASSAULT-Material eine charakteristische Stimme leiht und die Songs auf ein höheres Level hievt, fängt das etwas monotone Geschrei von Frontfrau Cara McCutchen mit der Zeit an, tierisch auf den Sack zu gehen.
Die Songs wissen über den Großteil der Laufzeit zu überzeugen, und mit 'Black Friday' ist den Kanadiern sogar ein kleiner Hit gelungen, der Bock auf mehr macht. Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch die Energie, mit der die Jungs und das Mädel zu Werke gehen. Ich kann mir vorstellen, dass gerade live keine Gefangenen gemacht werden. Und sollte Frau McCutchen beim nächsten Mal endlich ihren Gesang etwas ändern (dass sie mehr drauf hat, beweist sie beim Titelsong), dann wäre nicht nur auf der Bühne mit der Band zu rechnen. Da sie diesen Gesangsstil nun aber seit drei Alben durchzieht, mache ich mir diesbezüglich eher wenig Hoffnung. Schade!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Michael Meyer