MORTUUS INFRADAEMONI - Daemon Qui Fecit Terram
Mehr über Mortuus Infradaemoni
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Cold Dimensions
- Release:
- 08.01.2007
- Ex Ignis Orior
- Oneris Et Lactura
- Ad Facies Mortis
- Terribilis Est Locus Iste
- In Nebulae Visionis Serpentem
- Vita Somnium Breve
- Gods Of Horror And Abysmal Grief
- Metamorphosis
Das unsagbar Böse in seinen verschiedenen Ausprägungen anzurufen, musikalisch quasi einzufangen und per harschem Ton gewissermaßen gefügig zu machen: So könnte in blumigen Worte der Anspruch lauten, dem sich MORTUUS INFRADAEMONI mit ihrer Musik widmen möchten. Profan könnte es aber auch einfach heißen, dass die neue Band aus dem Qualitätsstall von Cold Dimensions auf ihrem Debüt "Daemon Qui Fecit Terram" schlichtweg Black Metal in hochwertiger Form spielt.
Denn dies tut sie allemal. Die Kerngruppe von MORTUUS INFRADAEMONI bilden Nathaniel und Profanatitas, beide durch ihre Trommelarbeiten bei LUNAR AURORA bekannt, die ja auch ihre Sachen auf Cold Dimensions veröffentlichen - womit sich wieder ein Kreis schließt und zeigt, dass die Welt im Black Metal recht klein ist. Die Unterschiede zu LUNAR AURORA liegen allerdings auf der Hand: "Daemon Qui Fecit Terram" ist deutlich stärker vom traditionell norwegischen Black-Metal-Feeling beseelt, als dies LUNAR AURORA je mit ihrer Musik vorhatten. Dementsprechend rau fällt bei MORTUUS INFRADAEMONI die Produktion aus, Spötter könnten gar von einem permanenten Rauschzustand sprechen, der da aus den Boxen hallt. Doch wird diese Beschreibung dem rund 50 Minuten dauernden Album kaum gerecht. Denn die acht Songs jagen ausnahmslos in sehr hohem Tempo durch die Boxen, dazu kreischt und böst (ja, dies ist die neue akustische Umschreibung für Evil-Gekrächze) der Sessionsänger Aether, als habe er einen Überdosis des gleichnamigen Stoffes erlitten und wäre dadurch zu einem finsteren Teufel des Black Metal mutiert. Was mit dieser gleichfalls blumigen Umschreibung gesagt werden soll: MORTUUS INFRADAEMONI haben mit ihrem Erstlingswerk eine durchaus dunkle und hochwertige Black-Metal-Scheibe abgeliefert, die vor allem bei Puristen des Genres einschlagen dürfte.
Nur Erklärungen für ihr Tun, die liefert die erst 2005 gegründete Band nicht ab: In ihrem Booklet ist kein Wort zur Erklärung abgedruckt, außer den verfremdeten Bildern der Musiker, die meisten Songtitel sind dazu noch in Latein. Und eine Internetseite ist ebenso nirgends zu finden. Die Band gibt sich also betont mysteriös und unnahbar. Vielleicht ist dies ein Weg, in der inzwischen unüberschaubar scheinenden Black-Metal-Szene noch Aufmerksamkeit zu erlangen. Denn obwohl "Daemon Qui Fecit Terram" ein durchaus starkes Stück Schwarzmetall geworden ist - für die absolute Spitze reicht es noch lange nicht, dafür sind die Songs dann doch wieder zu gleichartig und der Innovationsgehalt zu klein. Doch wie beschrieben: Fans des Genres werden mit dem Teil äußerst zufrieden sein, weil es kompromisslos zeigt, was Black Metal in seinen Anfangszeiten bedeutete. Der Rest der metalianischen Käuferschar kann aber auch ohne diese Scheibe auskommen und wird deswegen nicht gleich dumm sterben. Und Paris Hilton wird die CD hassen.
Anspieltipps: Terribilis Est Locus Iste, Gods Of Horror And Abysmal Grief
- Redakteur:
- Henri Kramer