MOTöRHEAD - Overnight Sensation
Mehr über Motörhead
- Genre:
- Hard Rock
- Civil War
- Crazy Like A Fox
- I Don\'t Believe A Word
- Eat The Gun
- Overnight Sensation
- Love Can\'t Buy You Money
- Broken
- Them Not Me
- Murder Show
- Shake The World
- Listen To Your Heart
Eine Rezension einer MOTÖRHEAD-CD braucht eigentlich nur aus zwei Sätzen zu bestehen.
Erstens: Lemmy und Konsorten machen nach wie vor altbewährte Mucke ohne sich auch nur einen Millimeter vom Sound der älteren Scheiben zu entfernen.
Zwotens: Jeder, der schon mal einen MOTÖRHEAD-Song gehört hat (haha) und dazu im Dreieck durch die Gegend gehüpft ist, kann sich die Scheibe bedenkenlos zulegen.
Nun aber vielleicht doch noch ein paar Randinfos. Ein Jahr nach dem 95iger Rundling "Sacrifice" kommt Saufziege Lemmy bereits mit dem Nachfolger "Overnight Sensation" aussem Kreuz und die ist wie immer dreckiger Rock'n'Roll pur. Er macht dabei nichts anderes als auf den einhundertsiebenunddreißig Alben zuvor und von neun Ansätzen kann sicherlich auch nicht die Rede sein. Aber wer würde sowas auch ernsthaft von Opa Kilmister erwarten? Was mir im Gegensatz zu "Sacrifice" und anderen früheren Alben fehlt, ist der absolute Killer-Song. Beim Vorgänger war's der Titeltrack und über Songs wie "Killed By Death", "Overkill", "Ace Of Spades" etc. pp. usw. braucht man nun wirklich kein weiteres Wort zu verlieren, aber welcher Titel sollte sich von dieser Scheibe in die glorreiche Reihe einreihen (ich bin ein orthografisches Genie!)? Sicher, "Eat The Gun", "Overnight Sensation" oder "Civil War" sind wirkliche gute Songs, aber den Zusatz "Klassiker" verdienen sie nun auch nicht. Es stellt sich fast die Frage, ob Lemmy langsam alt wird (in Wirklichkeit ist er das ja schon seit etwa 1822). Aber da auch viele seiner Fans schon fast biblisches Alter zählen (ich übertreibe doch nicht etwa???) und man eine MOTÖRHEAD-CD sowieso nicht aus musikalischem Anspruch sondern eher aus Sentimentalität kauft, dürfte das kein Problem sein.
Sicher bleiben "Overkill", "Ace Of Spades", "Orgasmatron" und all die anderen Hammeralben unerreichte Klassiker, in deren Reichweite Lemmy wohl nie wieder vorstoßen wird, aber er weiß halt einfach, was von ihm erwartet wird und genau das gibt er auch den Fans. Und so ist Lemmy eine der wenigen konstanten Größen im Musik-Business und das ist gut so.
Ein Beispiel für den typischen Lemmy-Humor gibt's übrigens in den Dankesbekundungen im Booklet. Da steht zuerst "Phil Campbell would like to thank...", dann kommt "Mikkey Dee says thanks to..." und schließlich "Lemmy Sez: Blah Blah Woof Woofa". Wem sollte er auch danken, schließlich ist er doch der Urvater des Rock'n'Roll. Aber ehe ich jetzt noch Liebesgedichte an Herrn Kilmister verfasse, beende ich die Rezension lieber an dieser Stelle...
Anspieltips: Civil War, Eat The Gun, Overnight Sensation, Listen To Your Heart
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer