MUERT - Ye Canariae Abezan
Mehr über Muert
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Hammerheart Records
- Release:
- 31.08.2017
- Invocatio Ad Guanche Abezan
- Olor A Muert
- Of Corpses, Evil & Drinks...
- 1.000 Momias
- Acentejo 1494
- Crueldad Desde Islas Canarias
- Sacrifice In The Wild Reigns Of Aguere
- Leprocity
- Legendland
Wilde Chaosorgien mit derbem Beigeschmack
Keine Ahnung, was sich die Typen von MUERT bei den Aufnahmen ihrer neuen Promofotos gedacht haben, doch der karnmevalistische Aufzug im relativ albernen Kriegeroutfit macht es nicht gerade leicht, die Herren wirklich ernst zu nehmen. Statt nun aber mit heroischen Schlachtenliedern aufzuwarten, geht es bei der Band aus Teneriffa unverblümt und rau zur Sache, denn von melodischem Singsang und entsprechender Epik ist auf "Ye Canariae Abezan" absolut keine Spur. Die Band bläst ungebremst zur Attacke, überfällt die Hörerschaft mit ungezügelten Gewaltorgien, orientiert sich dabei aber den südamerikanischen Old-School-Beiträgen aus dem Grenzbereich von Todesblei und Black Metal.
Theoretisch wäre MUERT damit eine Band, die mein Interesse wecken könnte, wären da nicht die chaotischen Arrangements der meisten Tracks, die den Zugang zu den neun Kompositionen ungemein und vor allem unnötig erschweren und der Platte auch keine gescheite Strukturierung ermöglichen. Die Spanier geben Gas, und das ist auch die einzige Qualität die auf "Ye Canariae Abezan" immer wieder zum Vorschein kommt: Vollgasgeknüppel mit rauem Sound und derben, dezent skandinavischen Grooves ist angesagt, leider aber ohne den Charme solcher Acts wie GRAVE und UNLEASHED, die man phasenweise als Wegweiser für das neue MUERT-Material nutzen darf.
Erst im letzten Drittel fängt sich die Band zumindest so weit, dass man zufrieden mitwippen möchte. Doch zuvor hat das Trio einfach schon eine Menge Boden verloren, weil das treibende Inferno wichtiger war als kompaktes, durchdachtes Songwriting. Sei's drum: Wer lediglich mal den Kopf freiblasen lassen möchte, kann gerne auf "Ye Canariae Abezan" zurückgreifen. Alle anderen dürfen aber ruhigen Gewissens bei den genannten Originalen bleiben und müssen nicht befürchten, etwas Entscheidendes verpasst zu haben.
Anspieltipps: Leprocity, Sacrifice In The Wild Reigns Of Aguere
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes