MUNRUTHEL - Creedamage
Mehr über Munruthel
- Genre:
- Symphonic Pagan Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Svarga Music
- Release:
- 12.11.2012
- Ardent Dance Of War’s God
- Rolls Of Thunder From Fiery Skies
- CREEDamage
- The Mown Dawns Lie On The Ground
- The Age Of Heroes
- The Lake (Bathory Cover)
- The Eyes Of Abyss
- Carpathians’ Shield
- Krada I: The Blood
- Krada II: The Surya
- Krada III: The Fire
Etwas zu langatmig und ereignislos
MUNRUTHEL ist ein bereits seit 1997 existierendes Projekt des gleichnamigen ukrainischen Künstlers. Mit "Creedamage" veröffentlicht der Einzelkämpfer, der ansonsten auf zahlreiche Gast- und Sessionmusiker zurückgreift, seinen mittlerweile fünften Longplayer.
Die bevorzugte Genrebeschreibung seiner Musik sieht Vladislav "Munruthel" Redkin bei Symphonic Pagan Metal, was man auch weitestgehend so stehen lassen kann. Allerdings behalten auf "Creedamage" die symphonischen und epischen Elemente oft die Oberhand, während die schwarzverwurzelte Pagan-Dynamik nur selten in energischeren Parts so richtig zum Ausdruck kommt. Von daher dürften sich Freunde eines episch-atmosphärischen Folk/Pagan Metal von "Creedamage" am meisten angesprochen fühlen.
Dass die atmosphärischen Phasen teilweise ein bisschen langatmig sind und darin zu wenig passiert, ist das Manko des Albums. MUNRUTHEL weiß zwar, Stimmungen und Emotionen musikalisch gekonnt umzusetzen, doch auf Dauer wirkt die dominierende Epik-Marschroute auch etwas einschläfernd. Man könnte mit "Creedamage" wahrscheinlich auch ganz gut einen Fantasy- oder Historienfilm untermalen. Aber um eine gute Stunde einfach dieser Musik zu lauschen, ist sie nicht abwechslungsreich genug. Es fehlen Melodien, die die Gehörgänge so richtig vereinnahmen können. Und so verkommt sie leider zu einer zwar angenehmen aber doch wenig einprägsamen Hintergrundberieselung.
Wenn ich bei Track sechs dann plötzlich wegen der genialen Melodielinen aufhorche, denke ich einen Moment lang: es geht ja doch, MUNRUTHEL! Aber leider wird mir auch wenige sekunden später schon klar, dass ebenjener Song 'The Lake' von einem kompositorisch begabteren Künstler namens Quorthon stammt. Das Songwriting auf "Creedamage" würde ich jetzt auch nicht unbedingt als schlecht bezeichnen, aber es gibt zu wenige Stücke, die anhaltende Eindrücke hinterlassen. 'The Eyes Of Abyss' überrascht mich mit den Sackpfeifen-Parts, und bei 'Krada I: The Blood' integriert MUNRUTHEL schöne Instrumentalarrangements. Aber insgesamt ist das zu mager, um eine wirklich hohe Wertung zu erreichen.
MUNRUTHEL hat weder die eingängigen Nordic-Hymnen von ENSIFERUM auf Lager, noch die opulente Dynamik von TURISAS. Und auch die bezaubernde Epik von BATHORY ist eher ein Wunschdenken. Viel mehr versucht MUNRUTHEL, von allem ein bisschen in den Sound zu integrieren, was insgesamt aber etwas halbgar wirkt und den Hörer auch nicht dauerhaft faszinieren und binden kann.
So rangiert "Creedamage" insgesamt nur im vorderen Mittelfeld. MUNRUTHEL hat sicherlich das Potenzial zu mehr, doch wird dieses hier nicht voll ausgeschöpft.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Steve Muench