MURW - In De Mond Van Het Onbekende Wacht Een Oceaan
In De Mond Van Het Onbekende Wacht Een Oceaan
Mehr über Murw
- Genre:
- Atmospheric Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Heidens Hart
- Release:
- 01.10.2010
- Intro & Vuilnisbelt
- Shape A Suffering Stature And Exclaim It
- Geen Weg Meer Terug Dus Recht Door Zee
- Emotienood
- In Kind Dedication
- In Woe
- In De Mond Van Het Onbekende
08.08.2011 | 15:28
Im Mund eines Unbekannten wartet ein Ozean...
... so oder so ähnlich kann man den Titel "In De Mond Van Het Onbekende Wacht Een Oceaan" von dem letzten Studioalbum der Holländer MURW übersetzen. Die niederländischen Schwarzmetaller gehen auf ihrer aktuellen Scheibe äußerst abwechslungsreich zugange. Verschiedene Einflüsse finden sich hier wieder, so hört man zu Beginn der Platte depressive Black-Metal-Trademarks und Down- bis Mid-Tempo-Beats, die mit einer fiesen, keifenden Stimme gepaart werden.
MURW beherrschen allerdings nicht nur das schwarze Handwerk sehr gut, sondern setzen auch auf singende Heavy-Metal Gitarren, die perfekt in das Gesamtbild eingefügt wurden. So werden auch schon beim zweiten Track 'Shape A Suffering Stature And Exclaim It' Parallelen zu den schwedischen DISSECTION deutlich. Hierbei muss man in erster Linie das virtuos vorgetragene Gitarrensolo hervorheben, dass auch gut und gerne auf "Strom Of The Light's Bane" hätte Platz finden können.
Im Gegensatz zu anderen Vertretern des Genre schaffen es die Den-Haager zu keinem Zeitpunkt zu langweilen. Gerade wenn man bei einer Neun-Minuten-Ballade wie 'Geen Weg Meer Terug Dus Recht Door Zee' glaubt schon alles gehört zu haben, kommt die Band auf einmal mit Post-Rock-Gitarren um die Ecke. Außerdem entsteht durch die Länge der Songs eine unglaublich intensive Atmosphäre, die geradezu hypnotisch und psychedelisch wirkt.
Verbindungen zu anderen Black-Metal-Bands (abgesehen von den angesprochenen DISSECTION) lassen sich nur schwer ziehen. Insbesondere doomige Stücke wie 'In Kind Dedication' erinnern mehr an Death-Doom-Kapellen wie (uralte) KATATONIA, OCTOBER TIDE oder auch (durch die gelegentlich genutzten Akustikgitarren) UARAL.
Teilweise bewegt man sich auch schon fast auf dem Niveau des Funeral-Dooms und bleibt trotzdem als Black-Metal-Vertreter erkennbar. Diese Tatsache ist zum einen den markanten Screams von Floris R. Kerkhoff und zum anderen den ausgerollten Klangteppichen geschuldet. Ebenso genre-untypisch sind die etwas vertrackten aber stets schlüssigen Prog-Riffs bei 'Emotienood' oder der Occult-Rock-Vibe im Titeltrack, der auch gleichzeitig der Rausschmeißer der CD ist. Durch das feine Gespür dafür, wann es hart sein muss und wann minimalistische, melodische Einschübe gebraucht werden, bleibt die Spannung beim Zuhören von der ersten bis zur letzten Note erhalten.
Seltsam, dass MURW bisher nur ein Geheimtipp sind, den spätestens mit diesem Album sollten sie in einer Liga mit den Großen des atmosphärischen Black Metal spielen können. Ich bin mir deswegen auch sicher, dass "In De Mond Van Het Onbekende Wacht Een Oceaan" das Zeug dazu hat, ähnlich wie NACHTMYSTIUM oder AGRYPNIE, auch Fans zu begeistern, die normalerweise nicht so viel mit Black Metal am Hut haben.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner