MUSTANG (IND) - Beyond Raging Thunder
Mehr über Mustang (IND)
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Golden Core / ZYX
- Release:
- 01.12.2023
- Odyssey
- Children Of Thunder
- Terror Striker
- Voyage
- Cosmic Rage
- Queen Of Red Light
- Electric Ecstasy
- Realm Of Madness
- Sapphire
- Ram It Down
Wolle Metal kauffe? Nach KRYPTOS und AGAINST EVIL schon wieder Schwermetall aus Indien.
Heavy Metal aus Indien? Die Kollegen von AGAINST EVIL und KRYPTOS haben in den letzten Jahren schon bewiesen, dass man hier nicht mehr mit einem Exoten-Bonus arbeiten muss, um so einer Band gerecht zu werden. So auch bei MUSTANG, deren Erstling "Beyond Raging Thunder" vor ein paar Monaten von Fighter Records veröffentlicht wurde. Golden Core veröffentlicht nun dieses Album auf Vinyl inklusive einer 7", da das reguläre Album zu lang für eine einzelne Vinylveröffentlichung ist. Coole Idee. Warum man so etwas als "authentic metal from India" vermarkten muss, erschließt sich mir zwar heutzutage nicht mehr, aber sei's drum, Hauptsache die Musik ist toll.
Und da kann ich nach dem etwas zu langen Intro 'Odyssey' erstmal fröhlich mit dem Kopf nicken. Das sieben Minuten lange 'Children Of Thunder' zeigt nämlich gleich, dass die Herrschaften ihre Hausaufgaben in Sachen Traditionsstahl gemacht haben. Galoppierende Rhythmik, ein leicht exaltierter Gesang und mitreißende Hooks machen diese Nummer schnell zu einem Gehörgangschmeichler. Die zwischendurch immer wieder zu großflächig ausgelegten Keyboardteppiche hätte ich zwar nicht unbedingt benötigt, aber sie stören auch nicht, da das Hauptaugenmerk eindeutig auf den Gitarren liegt. Der etwas scheppernde Drumsound wird versneapte Ohren sicherlich verwirren, ich finde das eher charmant.
Im weitaus flotteren 'Terror Striker' betätigt Sänger Arijit "Piercer" Dutta dann immer mal wieder die Schrillings-Taste, womit er bei mir natürlich auch erfreute Ohren stößt. Überhaupt ist dies eine extrem kurzweilige Nummer, die vor 35 Jahren sicherlich für allgemeine Begeisterung gesorgt hätte.
Aber die Band kann auch andere Töne anschlagen. So sind etliche Nummern auf "Beyond Raging Thunder" etwas länger und im Tempo etwas getragener. Wer jetzt an epischen US Metal denkt, ist hier aber auf der falschen Fährte, denn Epik entsteht allein aufgrund der vorher beschriebenen Klangästhetik nicht. Dafür kann eine Nummer wie 'Queen Of Red Light' durch einen gelungenen Songaufbau überzeugen und 'Realm Of Madness' bietet sogar eine gewisse Dramatik.
Dagegen stehen allerdings mit 'Voyager' und 'Sapphire' zwei Songs, die mir den Begriff "Langatmigkeit" in die Finger diktieren. Obendrein holpert der Sänger hier ein kleines bisschen durch den Notenwald. Und eine mittelmäßige Coverversion von 'Ram It Down' brauche ich eigentlich auch nicht.
Trotz dieser Kritik, habe ich meine Freude an der erfrischenden Musik der Inder. Da störe ich mich dann auch nicht sonderlich an den genannten Kritikpunkten, denn das Gesamtpaket zählt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Holger Andrae