MY SIXTH SHADOW - Love-Fading Innocence
Mehr über My Sixth Shadow
- Genre:
- Gothic Rock
- Label:
- Watch Me Fall Records
- Release:
- 31.01.2005
- Useless
- Lonely Darkest Days
- So Far
- As You Hurt Me
- Shadows In My Love
- Forever
- Broken Mirror
- Hate Loving Heart
- Invite The Poison
- Complete
- Crushed
- Shades Of Grey
- With Or Without You
MY SIXTH SHADOW sind ja beileibe keine Unbekannte mehr im Metalzirkus, konnte man auch schon in Europa in diversen Magazinen und vor allem mit dem Erstling "10 Steps To Your Heart" auf sich aufmerksam machen. Nun liegt das zweite abendfüllende Album mit dem klangvollen Namen "Love-Fading Innocence" vor, das dreizehnmal pursten Gothic Rock ohne technische Auswüchse bietet. Dabei kratzt man ganz gewaltig an den Vorgaben finnischer Melancholie, zitiert HIM genauso wie SENTENCED und bleibt trotz aller ersichtlich vorhandener Qualität etwas den Nachweis an Eigenständigkeit schuldig. Wen das nicht stört, erwartet wie gesagt blitzsaubere, schwermutflankierte Goth-Kost, die in sich stimmig aus den Membranen quillt.
Das eröffnende 'Useless' zum Beispiel rockt wirklich fett das Haus, steht in der Tradition der ersten H.I.M. "Greatest Lovesongs Vol. 666" und kann auch vor allem im Gesangsbereich punkten, der ja gerade für dieses Genre absolut wichtig ist. Sänger Dave singt hell, kann aber ebenfalls schmachten und wunderschöne melody lines aus seiner Kehle quetschen. Die Klampfen sägen, die Rhythmussektion treibt und das fette Finnvox-Mastering tut sein Übriges. Leider könnten Songs wie zum Beispiel 'So Far' wirklich von HIM stammen, so offensichtlich ist das komplette Arrangement entliehen. Das schmälert den Genuss von "Love-Fading Innocence" enorm! Die Band geht mir eine Spur zu sehr auf Nummer sicher, ein wenig Mut zur Lücke wäre sicherlich nicht verkehrt gewesen. Das U2-Cover von 'With Or Without You' hätte ebenfalls etwas energischer ausfallen können, ich habe andererseits aber schon weitaus schlechtere Coverversionen gehört.
Allen Unkenrufen zum Trotz gehen alle Tracks der Scheibe gut ab, man bekommt einige saftige Hymnen um die Ohren geflammt ('Hate Loving Heart') und man kann vor allem mit den ziemlich geilen, weil eben nicht stereotypen Keyboardsounds und –flächen, Boden gutmachen. Letztendlich ist "Love-Fading Innocence" geradezu perfekt für die Tanzflächen dieser Welt. Schwer rockende Gitarren, treibende Rhythmen, fast schon zu schöne Melodien in allen Bereichen und sanfte Schwermut in jeder Note. Allerdings verstehe ich die Anpreisung der Bandstilistik als "New Wave Of Gothic Metal" nicht so ganz. Ich denke, ordinär ausgedrückt, Gothic Rock tut's auch. Wir wollen mal nicht übertreiben!
Anspieltipps: Useless, As You Hurt Me, Broken Mirror, Hate Loving Heart, Complete
- Redakteur:
- Alex Straka