NIGHTFYRE - From Fortune To Ruin
Mehr über NIGHTFYRE
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- CZ!
- Release:
- 25.01.2019
- Intro
- Hunting The Night
- Full Speed Ahead
- From Fortune To Ruin
- Mistress
- Lunacy
- Rise, Fall, Down!
- Tears Of A Queen
- Fyre Burns
- Nameless Warrior
Frisches Feuer für Fans vom schnellem Heavy Metal
Das 'Intro' beginnt, ein stampfender Beat im 4/4-Takt, dann setzt der wabernde Bass ein. Gitarren, gefolgt von einem Break. Die Akkordfolge wird durch ein Riff ergänzt. Zum Ende hin ein Ritardando, dann ein donnerndes Finale. Schnell wird klar, die drei Jungs aus Deutschlands schönster Großstadt verstehen etwas von Dramaturgie. Das merkt man auch den anderen neun Kompositionen (allesamt mit Gesang) an, die immer packend aufgebaut sind und mit viel Detailliebe ausgearbeitet wurden. Das ist in dem Sub-Genre, das hier dargeboten wird, nicht selbstverständlich, Viel zu oft hört man im speedlastigen Heavy Metal etwas lieblose und klinische Aneinanderreihungen von Songfragmenten, was hier definitiv nicht der Fall ist. Die häufigen Rhytmuswechsel und die geradezu zum Headbangen zwingenden Instrumentalpassagen schreien natürlich nach der Konzertsituation, unterhalten aber auch auf Platte ganz formidabel.
Leider fehlen manchen der Songs die ganz großen Refrains, was aber gar nicht so schlimm ist: Das Riff steht hier halt im Mittelpunkt, der (durchaus hochwertige) Gesang ist daneben eben nur ein weiteres Instrument. Dazu gesellen sich des Öfteren Gangshouts oder Harmoniegesänge aus der zweiten Reihe. Das Sahnehäubchen sind die Soli, die sich aber nie unnötig in den Vordergrund drängen und stets songdienlich eingesetzt werden. Und auch wer auf zweistimmige Gitarren steht, wird hier glücklich. Das titelgebende 'From Fortune To Ruin' ist ein Paradebeispiel dafür und darüber hinaus ein echter Hochkaräter. Auch ganz großartig ist 'Mistress', eine Uptemponummer, die mit Ohrwurmstrophen und einem interessanten Mischrefrain punkten kann. Schwächere Songs wie etwa das etwas irreführend betitelte 'Full Speed Ahead', das lediglich im Mittelteil Gas gibt, seien der Vollständigkeit halber auch erwähnt. Das längste Stück auf "From Fortune To Ruin" ist knapp sechseinhalb Minuten lang, ansonsten werden die 4 Minuten selten geknackt, was eine Gesamtspielzeit von einer knappen Dreiviertelstunde ergibt. Das tut dem Album insgesamt gut und vermeidet Längen.
Und wie schlagen sich die Münsteraner im Vergleich zu ähnlich gelagerten Bands? Meiner Meinung nach können sie kompositorisch und spieltechnisch locker mit BLIZZEN oder SKULL FIST mithalten. Zu verorten sind sie dabei etwas langsamer als ENFORCER und etwas rockiger, will heißen softer, als etwa RAM. Über allem schwebt dabei aber immer eine ganz subtile Epik, die dieses Debütalbum, wenn auch nicht zu einem Meisterwerk, dann doch zu etwas Besonderem macht.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Schnapp