NACHTFALKE - As The Wolves Died
Mehr über Nachtfalke
- Genre:
- Pagan / Black Metal
- Label:
- Christhunt Productions
- Release:
- 21.03.2005
- Call From Udgaard
- Wrath Of Old Gods
- Let Me Die
- Praise The War
- Midsummer
- When The Wolves Return
- Blood And Iron (BATHORY-Cover)
- Hail The Old Gods
Wer oder was trägt Halbglatze, guckt grimmig posend aus dem Booklet heraus, kommt aus Schneeberg im sächsischen Erzgebirge und beschäftigt sich deswegen mangels anderer Freizeitmöglichkeiten mit Runen, nordischer Mythologie, Heidentum und dem Spielen von Instrumenten? Es ist Occulta Mors alias die Ein-Mann-Band NACHTFALKE, der nun sein viertes Album "As The Wolves Died" über das zum Teil extrem rechtslastige Label Christhunt Productions veröffentlicht. Was sich anhört, als hätte der deutsche Black Metal wieder eine Witzfigur mehr, entpuppt sich bei mehrmaligen Hören als gelungene Hommage an den im letzten Jahr verstorbenen BATHORY-Zeuger Quorthon, dem das Album auch gewidmet ist.
Auch Occulta Mors versucht, die Einzigartigkeit von BATHORY in der Musik von NACHTFALKE einzufangen. So stehen melodische Gitarren im Vordergrund und kreieren zusammen mit dezent eingesetzten Keyboards einen herrlich epischen Metal-Teppich, der BATHORY-Großtaten wie "Hammerheart" recht nahe steht, aber auch Passagen à la frühen SATYRICON enthält. Occulta Mors gibt "As The Wolves Died" mit seiner rauen Stimme einen prägenden Stempel. Nur bei den klaren Gesangspassagen - besonders im BATHORY-Cover 'Blood And Iron' - kommt etwas Mitleid auf: Wirklich Töne halten kann der gute Mann noch nicht, da konnte Quorthon viel, viel gefühlvoller singen. Dafür ist der Sound besonders in den schnellen Passagen wie in dem Black-Metal-Opener 'Wrath Of Old Gods' durch seine bewusste Ungeschliffenheit eine Offenbarung in einer Welt, in der Klänge leider viel zu oft durch betont saubere Produktionen ihre Unschuld verlieren. Es ist aber gerade diese Unbefangenheit, mit der Occulta Mors hier seinem musikalischen Vorbild huldigt, die den knapp 40 Minuten ihren Reiz verleiht und hier ein Album entstehen lässt, dass Pagan-Metal-Jüngern die Tränen der Freude in die Augen treiben wird.
Ob sich auf die Kaufentscheidung auswirken sollte, dass NACHTFALKE schon einmal eine CD mit dem Namen "Hail Victoria Teutonia" herausgebracht hat, im Booklet ausgewiesene Faschobands wie MAGOG oder TOTENBURG grüßt und eben seine Musik über ein Label wie Christhunt herausbringt, dss auch Bands wie die Schwarzen-Hasser von NOCTURNAL MORTUM aus der Ukraine vertreibt?! Zumindest in den Texten und auf der restlichen CD fehlen jegliche Hinweise auf faschistoide Tendenzen - wer sich also überwindet, erhält mit "As The Wolves Died" eine ungeschliffene Perle im deutschen Pagan Metal voller Schönheit und Eleganz. Nur eben das Label dahinter, das stört ...
Anspieltipps: Let Me Die, Midsummer, When The Wolves Return
- Redakteur:
- Henri Kramer